Buchkritik -- Bruno Tellia / Berthold Löffler -- Deutschland im Wertedilemma

Umschlagfoto, Bruno Tellia, Berthold Löffler, Deutschland im Wertedilemma , InKulturA Deutschland hat ein Problem, ein großes Problem. Während die herrschenden Eliten unentwegt die Vorteile einer multikulturellen Gesellschaft und den Gewinn durch Zuwanderung predigen, driftet ein großer Teil dieser Zuwanderer in eine Parallelwelt ab. Indem die veröffentlichte Meinung sich allzu willig als Sprachrohr dieser Politik betätigt, verschleiert sie die gesellschaftliche Realität und verschweigt die Probleme, die aus dem Aufeinandertreffen von zwei nicht miteinander kompatiblen Wertesphären resultieren.

Ist in Deutschland die Rede von Multikulturalismus, dann ist das ein bedenklicher Euphemismus, der darüber hinwegtäuschen soll, dass es sich bei dieser Diskussion ausschließlich um eine bestimmte Gruppe von Zuwanderern handelt, die zunehmend in Konflikt geraten mit den europäischen Grundwerten.

Da die meisten Einwanderer aus moslemisch geprägten Kulturen stammen, ist aus dem von Politikern und deren willigen Helfern gebetsmühlenartig vorgetragenen Mantra des Multikulturalismus längst ein Monokulturalismus geworden, dessen Konflikte mit der Mehrheitsgesellschaft auch durch Verschweigen und Beschönigungen seitens einer ideologisch motivierten Migrationsindustrie nicht mehr wegpolitisiert werden können.

Bruno Tellia und Berthold Löffler haben sich in ihrem Buch "Deutschland im Wertedilemma" ausführlich - und zum Glück ohne Rücksicht auf irgendeine politische Korrektheit - mit dem Problem eines immer aggressiver sich gebenden Islam in Deutschland beschäftigt.

"Der Islam gehört zu Deutschland", dieser Satz aus dem Mund des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff hat, kaum ausgesprochen, allzu schnell seinen Platz im politisch verordnetem Neusprech der Bundesrepublik erobert. Doch, und diese Frage stellen die Autoren, ist der Islam mit den Grundwerten einer freien Gesellschaft vereinbar oder gibt es vorprogrammierte Konflikte, die sich als, behält man das Primat der Freiheit des Individuums als Grundkonstante, unlösbar erweisen?

Die westliche Welt ist zutiefst verunsichert. Das gilt für die europäischen Staaten und hier ganz besonders für Deutschland. Hier leben mittlerweile über 4 Millionen Muslime, deren Zahl, bleibt die Geburtenfreudigkeit moslemischer Frauen konstant, im Jahr 2030 auf fast 6 Millionen steigen wird. Diese Tatsache wird die bereits jetzt sichtbaren Probleme und Konflikte weiter verschärfen.

Tellia und Löffler zeigen die Bruchzonen auf, die sich zwischen einem Islam, dem es in den letzten 500 Jahren nicht gelungen ist, in der Modern anzukommen und einem demokratischen Staat wie Deutschland zwangsläufig ergeben. Auf der einen Seite Freiheit, Menschenrechte, Gleichheit zwischen Mann und Frau, auf der anderen Seite religiöse Vorschriften, Verbote, Tabus und Unterwerfung unter den Willen Allahs.

Auf eine kurze Formel gebracht: Säkularismus versus Islam. Die Autoren machen keinen Hehl daraus, dass der Islam, sollte Deutschland und Europa so weitermachen wie bisher, in wenigen Jahren die bestimmende Kraft sein wird. Dabei ist, wie sie mehrfach zeigen, die Inkompatibilität des Islam mit westlichen Werten evident.

So verstößt das islamische Recht, die Scharia gegen das Grundgesetz. Das islamische Rollenverständnis zwischen Mann und Frau ist nicht vereinbar mit den Werten individueller Freiheit. Toleranz kommt in der Sprache des Islam nicht vor und Gewalt gegen "Ungläubige" ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Glaubens, der keine Trennung zwischen Staat und Religion kennt.

Die fehlende Trennung zwischen Staat und Religion bildet dann auch das Kernproblem des Verhältnisses zwischen Deutschland und den hier lebenden Muslimen. Nicht nur das islamische Verständnis von Gesellschaft kollidiert dem dem Modell der Bundesrepublik, auch das Verhältnis zwischen Staat, Kirche und dem Individuum ist ein anderes, als es der Islam versteht.

Da mutet es bestenfalls merkwürdig an, wenn deutsche Politiker bereitwillig Werte wie die Gleichheit der Geschlechter preisgeben und sich zum Sprachrohr islamischer Interessen machen lassen, indem sie z. B. getrennten Schwimmunterricht für Jungen und Mädchen fordern. Aus falsch verstandener Toleranz wird so schleichend die Preisgabe eigener Werte, die erst die Voraussetzung für eine freie Gesellschaft sind.

"Deutschland im Wertedilemma" aus der Feder von Bruno Tellia und Berthold Löffler ist eine Warnung vor dem bereitwilligen Aufgeben europäischer Werte. Der Islam ist ohne Frage eine der großen Herausforderungen vor denen Deutschland und Europa steht. Zur Zeit sieht es leider so aus, als würden die verantwortlichen Politiker zwischen Orientierungslosigkeit und Selbstaufgabe schwanken. Der Islam dagegen füllt nur allzu gern jedes Machtvakuum. Noch kann Deutschland gegensteuern. Die Frage ist nur, ob das mit dem vorhandenen politischen Personal geschehen kann.




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