Buchkritik -- Hans Rauscher -- Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf

Umschlagfoto, Buchkritik, Hans Rauscher, Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf , InKulturA Wenn ein arrivierter Kolumnist wie Hans Rauscher ein Buch mit dem Titel "Was gesagt werden muss, aber nicht gesagt werden darf" veröffentlicht, dann wird der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeistes neugierig. Der Wiener Journalist fokussiert, immer unter österreichischer Perspektive, die Themen, die das Zeug dazu haben, die liberale Demokratie aus den Angeln zu heben. Warum? Weil die von, und damit befindet sich Rauscher wieder mitten im Medienmainstream, Rechtspopulisten benutzt werden, um einen autoritären Herrschaftsanspruch durchzusetzen. Also doch nur Bashing Richtung Trump, Putin, Orban, Le Pen, Wilders und Co?

Mitnichten. Rauscher wagt bezüglich der unkontrollierten Zuwanderung hauptsächlich junger muslimischer Männer zu sagen, was "nicht gesagt werden darf", nämlich, dass die (österreichische) Bevölkerung das nicht mehr akzeptiert. Diesbezüglich wirft er den Medien vor, den Unwillen des Volkes nicht zur Kenntnis zu nehmen und dadurch Rechtspopulisten zum Erfolg zu verhelfen. Das ist, aus der Feder eines Journalisten, schon bemerkenswert.

Natürlich, der Autor ist ja Teil des Medienapparats, wehrt er sich gegen die Pauschalierung der "Lügenpresse", übt aber auch Selbstkritik. Gar nicht oder zu spät haben Medien die Berichterstattung über Fehlentwicklungen bezüglich muslimischer Einwanderung begonnen. Immer noch steht selbige unter dem Hemmnis politische Korrektheit und spielt damit den Populisten in die Hände.

In Österreich, so Rauscher, gibt es einkommensmäßig eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Der öffentliche Sektor ist gewerkschaftsstark und sorgt durch hohe Einkommen, Pensionen und Vergünstigungen für eine überdurchschnittliche Alimentierung, wogegen die normalen Arbeitnehmer in prekären Verhältnissen leben. Ist bei uns auch nicht anders.

Fazit: Hans Rauscher sagt durchaus Unbequemes und der Leser goutiert sein Buch mit Zustimmung, doch weh tut er damit eigentlich niemandem.




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Veröffentlicht am 13. Mai 2017