Buchkritik -- Martin Michaud -- Aus dem Schatten des Vergessens

Umschlagfoto, Buchkritik, Martin Michaud, Aus dem Schatten des Vergessens, InKulturA Vom Verlag als der erste Band einer Reihe von fünf Büchern um Sergent-Détective Victor Lessard von der Kriminalpolizei in Montreal beworben, ist es jedoch bereits der dritte, aber die erste deutschsprachige Veröffentlichung dieses Autors. Aus diesem Grund müssen sich die Leserinnen und Leser etwas mehr als üblich in die Psyche dieses Ermittlers hinein raten, denn seine Dämonen, die ihn immer zu befallen drohen, wenn Privates mit Beruflichem kollidiert, sind ein wesentlicher Bestandteil seiner kollegialen Beziehungen, allen voran die zu seiner überaus gradlinigen Partnerin Jacinthe Taillon, die mehr an einen Pitbull erinnert, als an eine smarte Kriminalpolizistin.

Martin Michaud, ein in Kanada überaus erfolgreicher Krimi-Autor hat mit diesem Band einen vielschichtigen Thriller um politische Verwicklungen, psychologisch-chemische Menschenversuche und die Involvierung von Geheimdiensten geschrieben.

Ein Obdachloser, der vom Dach eines Hochhauses springt, der Mord an Judith Harper, eine renommierte Psychologin und das Verschwinden des angesehenen Anwalts Nathan Lawson, stellen die Ermittler vor eine schwere Aufgabe, denn die Spuren führen weit zurück in die Vergangenheit und als der Polizei eine Tonbandaufnahme zugespielt wird, auf der die Stimme von Lee Harvey Oswald zu hören ist, der Mann, der J. F. Kennedy erschossen haben soll, müssen Lessard und Taillon mühsam ein dunkles Kapitel der US-amerikanischen Geschichte aufdecken.

Ein überaus interessanter Plot mit einer spannenden Handlung und realistisch und glaubwürdig angelegte Figuren machen „Aus dem Schatten des Vergessens“ einen Polit-Thriller der Extraklasse, in den sich der Leser aufgrund der fehlenden Informationen aus den beiden ersten Bänden jedoch erst einmal einlesen muss.

Mit diesem Roman hat Martin Michaud auch dem deutschsprachigen Lesepublikum bewiesen, warum er einer der erfolgreichsten kanadischen Kriminalautoren ist.




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Veröffentlicht am 3. Februar 2021