Brot und Spiele

Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeistes hat bereits lange vor Beginn des europäischen Herrenfußballturniers überlegt, welches dicke Ei die Politiker dem Michel während dieser Zeit ins Nest legen werden. Die Frage ist jetzt geklärt.

Seit Dienstag ist – mit tatkräftiger Unterstützung de Bundesverfassungsgerichts – der Ausverkauf Deutschlands beschlossene Sache. Dieses wies mehrere Verfassungsbeschwerden gegen das OMT-Programm der Europäischen Zentralbank (EZB) ab und gab den EU-Bangstern das Recht, notfalls unbegrenzt kurzläufige Staatsanleihen von EU-Krisenstaaten zu kaufen.

Das deutsche Volk und der eigentliche Souverän sollen nicht mehr Herr im eigenen Hause sein, sie werden schlicht und ergreifend entmachtet. Kein Aufschrei in den „Leitmedien“ der „Qualitätspresse“, dafür viel Berichte über bedröhnte Massen auf den Fanmeilen. Brot und Spiele, die Taktik funktioniert auch noch im 21. Jahrhundert.

Wenn das oberste deutsche Gericht mit der Großindustrie, dem Finanzkapital und den Volksverrätern, Verzeihung, Volksvertretern mauschelt, dann bleibt wieder einmal die Demokratie auf der Strecke. Und da wundern sich die hohen Damen und Herren, weshalb sich die Mitte der Gesellschaft radikalisiert.

Eines weiß der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeistes ganz genau: von innen kann dieses System nicht mehr korrigiert werden.

Dieser Beitrag wurde unter Moderne Zeiten, Systemfehler, Was die "Qualitätspresse" gern verschweigt abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.