Die ehrenwerte Gesellschaft

Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists ist, obwohl von der aktuellen Politik schon lange angewidert, doch immer noch wütend und ratlos ob des von der im fernen Afrika weilenden Mutter der Nation – bestimmt mit ein paar Steuermilliönchen im Koffer – initiierten Putsches. Kurz zusammengefasst: Die nach allen demokratischen Regeln abgelaufene Wahl eines Ministerpräsidenten wurde von unserer geliebten Führerin kurzweg als „unverzeihlich“ tituliert, weil dieser mit den Stimmen des Gottseibeiuns, der AfD, ebenfalls eine demokratisch durch Bürgerwillen legitimierte Partei, gewählt wurde. Das sei, so der Befehl der GröKaZ, unverzüglich rückgängig zu machen.

Kaum hatte die große Öffnerin der Landesgrenzen gesprochen, da gehorchten daheim die stets willfährigen, willenlosen und gehorsamen Untertanen ihrer Majestät und flugs wurde nach einer Möglichkeit gesucht, den Kandidaten der ehemaligen Mauerschützenpartei erneut auf den obersten Landesstuhl zu hieven. Business as Usual im heutigen deutschen Politbetrieb?

Der Beobachter hatte, das muss er zugestehen, einige schlaflose Nächte, denn die Geschehnisse rund um die Wahlfarce des Thüringer Ministerpräsidenten ließen Zweifel daran aufkommen, ob die Bundesrepublik überhaupt noch eine Demokratie ist oder nicht doch bereits eine Gesinnungsdiktatur.

Da war die Reaktion von Sigmar Gabriel, der jetzt doch nicht mehr so viel Zeit mit seiner Familie verbringen möchte – Kinder können so anstrengend sein – und angesichts der zu erwartenden „CO2 Bepreisung“ und den sich daraus ergebenden Preiserhöhungen, die jedoch durch den mit schlappen 100.000 Euro im Jahr plus Sonderzahlungen zwischen 50.000 und 200.000 im Jahr halbwegs gut dotierten Posten im Aufsichtsrat der Deutschen Bank weiterhin für die Schnitzel auf dem Mittagstisch der Familie sorgen, wie ein Blitz in der Nacht, der für einen Moment die Dunkelheit durchbrach und die sich darin versteckende Welt deutlich sichtbar werden ließ.

Sigmar sprach angesichts des Ukas der abwesenden Führerin davon, sie habe mit dieser Reaktion die „Ehre Deutschlands gerettet“. Es war einer der Momente, der durch seine luzide Klarheit die in Deutschland herrschende Scheindemokratie als Trugbild, als gut inszeniertes Theater entlarvte, dessen Drehbücher und Rollenverteilung nach vollkommen anderen Regeln ablaufen als es uns von den Autoren und Schauspielern des polit-medialen Kartells permanent vorgegaukelt wird.

Frage: Wer spricht gern und oft von Ehre, meist sogar im Zusammenhang mit Respekt? Antwort: Genau diejenigen, die weder über das eine verfügen noch das andere mangels ersterem einfordern dürften. Es sind die Mitglieder der „Ehrenwerten Familien“, egal welcher Ethnie oder welchem Kulturkreis zu entstammen. Dem aufmerksamen Beobachter des Zeitgeists wurde es auf einmal klar, von wem wir regiert werden und mit welchen Mitteln die „Familienehre“ von oben nach unten durchgesetzt wird.

Ganz oben, so die aktuelle Lage, steht die Patin, die Mutter aller „Familien“, die mit harter Hand für Disziplin und Ordnung innerhalb der Clans sorgt. In der Hierarchie direkt unter ihr stehen die Capos der jeweiligen Länderfamilien, die zwar pro forma unabhängig agieren, der Patin jedoch unverbrüchliche Treue geschworen haben, wohl wissend, dass Abkehr oder Verrat von deren Befehlen eine unmissverständliche und schmerzhafte Strafe nach sich ziehen würde.

In dieser Form hat die „Ehrenwerte Rangordnung“ inzwischen Länder, Städte, Gemeinden und Dörfer unterwandert und auf allen Stufen der Hierarchie findet man die üblichen Verdächtigen: die ängstlichen und beflissenen Arschkriecher, die Denunzianten und Verräter, die Claqueure, Herolde und Hofberichterstatter und unten, scheinbar ganz am Ende der Nahrungskette, am Bodensatz der „Ehrenwerten Gesellschaft“, befindet sich das gewaltbereite Fußvolk, die Soldaten des Kartells, die Schläger der Clans, die Leute für´s Grobe, die Abweichler und Kritiker mittels robusten physischen Methoden zum Schweigen bringen sollen.

Doch es gibt noch eine, die wirklich letzte und unterste Stufe der Rangordnung. Dort sitzen die Millionen Zuschauer im Theater des Grauens, die immer noch glauben, sie würden den Spielplan mitbestimmen können.

Lautes Lachen hinter den Kulissen – Schnitt und aus!

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