Ein Wochenende in Absurdistan

Vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich. Ausnahmen werden nicht gemacht, sieht das Recht auch nicht vor. Jeder Mann und jede Frau muss sich an den juristischen Kanon halten und wer dagegen verstößt, muss mit Sanktionen rechnen. Richtig?

Falsch!

In Coronazeiten gelten nicht für alle Bürger die Gesetze und Verordnungen. Während Gastwirte neben Ladenbesitzern und Gewerbetreibenden den von der Politik geforderten Mindestabstand zwischen mündigen Bürgern täglich aufs Neue mit dem Zollstock aushandeln müssen, Großveranstaltungen und sportliche Events verboten sind und Demonstrationen gegen eben diese massiven Einschränkungen der persönlichen Freiheit von offizieller Seite, also vom polit-medialen Kartell, als subversiv, rechtsgerichtet oder Ansammlung von Verschwörungstheoretikern desavouiert werden und bei stattfindender Auflockerung der Menge durch martialisch ausgerüstete Ordnungskräfte schon mal eine ältere gehbehinderte Dame von drei Polizisten resolut von der Straße gezerrt wird oder einer anderen Demonstrantin vonseiten des uniformierten Sicherheitspersonals nahegelegt wird, das Grundgesetz schnell wieder in die Tasche zu stecken, treten besagte Gesetze und Verordnungen in den Hintergrund, wenn es um die halboffizielle staatliche Spezialeinheit zur robusten Disziplinierung von Bürgern mit abweichender Meinung geht.

Am Wochenende verwandelte sich die Republik bezüglich Durchsetzung von Recht und Gesetz in ein Absurdistan. In den großen Städten trafen sich zehntausende Demonstranten, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren. Auch wenn der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists in Deutschland weder das eine noch das andere konstatieren kann, ist es doch das Recht jedes Bürgers, seine Meinung friedlich kundzutun.

Obwohl in Zeiten einer Epidemie andere Regeln des sozialen Miteinanders gelten und die Ansammlung von vielen Menschen aus guten Gründen verboten werden kann, sieht es anscheinend vollkommen anders aus, wenn sich in dieser Menge die halboffizielle, staatlich tolerierte Privatarmee zur Disziplinierung von Bürgern, die vom Mainstream des politisch Erlaubten abweichen, befindet.

Die, wie sie sich selber nennt, Antifa, die Antifaschistische Aktion, zu der sich die weibliche Hälfte des SPD-Vorsitzes, Saskia Esken, zählt und die, wenn diese Informationen korrekt sind, mit Steuermitteln gepampert wird, hat anscheinend von der Politik einen Persilschein erhalten und darf sich, wohl mit höchst offizieller Genehmigung, über bestehende Verordnungen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus hinwegsetzen.
So konnte der erstaunte Beobachter in Berlin, die Hauptstadt des angewandten politischen Irrsinns, Szenen beobachten, welche dieser bislang nur von der Loveparade und anderen Veranstaltungen öffentlich zur Schau gestellter Dekadenz kennt.

Ob da vielleicht, so fragt sich der unbequeme Zeitzeuge, angesichts der betont lässigen Abwesenheit der Staatsmacht gar keine Demonstration stattgefunden hat, denn die hätte doch sofort mit allen zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Virusabwehr unterbunden, also aufgelöst werden müssen?

Ein Blick in die Blätter der veröffentlichenden Regierungs-Claqueure konnte da schnell helfen. Es handelte sich gar nicht um Demonstrationen, die sind doch verboten, so die unison-kakophone Hofberichterstattung.

Das, was der aufmerksame Beobachter gesehen hat, waren keine Demonstrationen, das war Haltungskuscheln.

Die haben sich zwei gesucht und gefunden: Haltungsjournalisten und Haltungskuschler.

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