Sankt-Florian-Prinzip

Die besten Lacher schreibt immer wieder das alltägliche Leben. Da werden vollmundige Vertreter und Befürworter des angewandten Irrsinns ganz kleinlaut, wenn Dinge oder gar bestimmte gesellschaftliche Entwicklungen, die eben diese Fürsprecher einer, sagen wir, bei der Bevölkerung unpopulären politischen Entscheidung, nicht müde werden, eben diesen Bürgern als Erfolg, als Notwendigkeit oder gar politisch-moralische Pflicht verkaufen zu wollen, eine gewisse Distanz zu deren Immobilienbesitz unterschreiten.

Wenn, wie im Fall von Rex Tillerson, Vorstandsvorsitzender von Exxon-Mobil, dem größten Ölkonzern in den Vereinigten Staaten und einer der vehementesten Befürworter der umstrittenen Fördermethode „Fracking“, diese Technik unmittelbar vor der eigenen Haustür Anwendung findet, dann ist ganz schnell Schluss mit lustig.

Rex Tillerson wohnt nun nicht in einem armen und sozial gefährdeten Wohngebiet, sondern in einem Vorort von Dallas, in dem ausschließlich gut betuchte und beruflich erfolgreiche Menschen wohnen. Das spiegelt sich nicht zuletzt im Wert der jeweiligen Immobilien wieder, deren Besitzer jetzt das große Muffensausen bekommen und einen Wertverlust ihrer Anwesen befürchten. Ganz unbegründet wird deren Angst nicht sein, ist Fracking doch eine äußerst aggressive Methode, um das im Boden gelagerte Erdgas und Erdöl zu fördern.

Dazu wird – wir erinnern uns an die Aussagen von „Experten“, die nicht müde werden zu betonen, dass für die Bevölkerung in den Fördergebieten weder gesundheitliche noch Umweltprobleme entstehen würden – eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien in eine Bohrstelle gepresst, um die Rohstoffe aus dem Schiefergestein zu gewinnen.

Doch zurück nach Deutschland und mitten hinein in das hierzulande angewandte Sankt-Florian-Prinzip bezüglich der Propagandarhetorik des erwiesenen Vorteils einer unkontrollierten Masseneinwanderung in die Sozialsysteme unseres Landes.

Auch bei uns gilt für die größten Befürworter dieser Landnahme das Sankt-Florian-Prinzip. Niemand der politisch Verantwortlichen und erst recht keiner der „Qualitätsjournalisten“, die nicht müde werden unisono die amtliche politische Linie zu vertreten sind bereit, in ihrem direkten Wohn- und Lebensumfeld ein Asylbewerberheim zu tolerieren. Da in den einschlägig als wohlhabend und gut situiert bekannten Gegenden die Menschen wohnen, die es sich leisten können, teure Anwälte mit der Wahrung ihrer Interessen zu beauftragen, wird kein Politiker es wagen, in diesen Gebieten den Bau einer Asylbewerberunterkunft zu planen

Das macht die herrschende Elite lieber in den Gegenden, aus denen kein oder kaum Widerstand zu befürchten ist. Sollten sich doch wider Erwarten kritische Stimmen versuchen Gehör zu verschaffen, dann werden sie ausgerechnet von den sich in ihren eigenen „Premiumvierteln“ einigelnden Gesellschaftsingenieuren als rechtsextrem und fremdenfeindlich gebrandmarkt.

Mehr Heuchelei geht nicht.

Dieser Beitrag wurde unter Antipathie, Fundstücke, Menschen untereinander, Schlimme Wörter veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.