Spießer, ran an die Knete

Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeistes reibt sich einmal mehr verwundert die Augen, angesichts des rasanten Paradigmenwechsels einer sich stets als kulturelle und lebensgemeinschaftliche Avantgarde gerierenden gesellschaftlichen Minderheit. Diese Randgruppe, zahlenmäßig verschwindend gering, jedoch bestens in Politik und Medien vernetzt, bekennender Schwuler, Lesben, Transgender und „ich weiß nicht, was ich bin“ Existenzen hatte für die Institution der Ehe bestenfalls ein Kopfschütteln, meistens jedoch nur ein geringschätziges Lächeln übrig, das deren Verachtung sog. bürgerlicher Traditionen demonstrierte.

Man(n) und andere waren anders, waren natürlich fortschrittlicher als der schäbige Rest der Gesellschaft, für den die Ehe eine Verbindung von Mann und Frau darstellte und eine Familie aus Vater, Mutter und Kind(ern) bestand. Die, natürlich kinderlosen, Avantgardisten lebten ungeniert auf Kosten derer, die das Wagnis und das Abenteuer Kinder in die Welt zu setzen eingingen, denn dieser Nachwuchs wurde und wird dringend gebraucht, um die Renten der bevölkerungspolitischen Blindgänger zu finanzieren.

Jetzt auf einmal stellt sich heraus, dass die selbst ernannte Speerspitze gesellschaftlichen Fortschritts in Wirklichkeit genauso spießig ist, wie der reaktionärste Bürger dieser Republik. Das Tempo, mit dem die ehemaligen Bannerträger „alternativer Lebensformen“ unter die Haube der jetzt gar nicht mehr so verpönten Ehe schlüpfen, lässt den Beobachter des Zeitgeistes sich vor Ekel und Abscheu angesichts der hinter dem Projekt „Ehe für alle“ stehenden Geldgier abwenden.

Die neuen, alten Spießer haben eine sprudelnde Geldquelle für sich erobert und die Dummen bleiben einmal mehr diejenigen, die für den dringend benötigten gesellschaftlichen Nachwuchs sorgen. „Ehe für alle“, doch Kinder nur für die, die die „Ehe(n)“ der neuen Spießer finanzieren müssen. Einfach nur widerlich!

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