Von Heuchlern und Marionetten

Nein, so naiv, wie Nietzsches „toller Mensch“, „der am hellen Vormittag eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: Ich suche Gott! Ich suche Gott!“ ist der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists beileibe nicht. Diesen Gott, das wusste der große Kenner des Allzumenschlichen, haben wir längst verloren und an dessen Stelle im Lauf der Zeit so einige in die Sackgasse führende Ideologien und Moden gestellt. Besagter Beobachter wäre schon zufrieden, wenn er auf den Straßen der Republik mündige Bürger, vornehmlich die der jüngeren Generation, finden würde.

Dass in der Vergangenheit gemachte Fehler nicht davor bewahren, in weitere von Menschen gemachte Fallen zu tappen, beweisen die, wie sie in Verkennung der Tatsachen gerne bezeichnet werden, sozialen Medien des Internets, die sich als logische Folge der seit Jahren unter politischer Ägide stattfindenden Bildungskatastrophe zu groß angelegten Manipulationsmedien, zu einer fünften Gewalt entwickelt haben und dabei weniger auf konkrete Fakten und wissenschaftliche Sachverhalte verweisen, sondern vielmehr auf Emotionen und damit direkt die zum Teil erschreckende Unwissenheit ihrer „User“ ausnutzen und instrumentalisieren.

Derzeit wird von interessierten Kreisen ein Kampf Alt gegen Jung inszeniert, dessen erklärtes Ziel die Eliminierung, die Vernichtung des „dirty, white old man“ ist, der, als sozial-historisches Konstrukt, angeblich alle Übel der Welt zu verantworten hat. Umweltzerstörung, Klimawandel, weltweite Migration, sowie jeder wie auch immer geartete und gegen Fremde gerichtete„…ismus“ und, nicht zu vergessen, Islamophobie sind die Folgen der Taten weißer alter Männer, deren Zeit jetzt, so die Diktion zweifelhafter Weltverbesserer, abgelaufen ist und an deren Stelle ein globaler Humanitarismus treten soll.

Die Guten, die neuen Freunde aller Menschen, die modernen Humanisten, die Klimaretter und „Refugees welcome“ Apologeten rekrutieren sich vorwiegend aus dem Milieu der Opfer besagter Bildungskatastrophe; sind also jung und aus Gründen von Lehrermangel und Stundenausfall, sowie von bis zur Infantilität kastrierten Lehrplänen bildungsmäßig und intellektuell eher rudimentär ausgestattet und daher die bevorzugten Opfer und die eigentliche Zielgruppe politischer Manipulateure.

Der Hype um Greta Thunberg und dem Youtuber Rezo, hinter dem in beiden Fällen eine gut organisierte Medienkampagne steckt, macht deutlich, dass es mit der Mündigkeit, vorwiegend derjenigen der jüngeren Generation, nicht allzu weit her ist. Das kommt natürlich besonders denjenigen zupass, die es geschickt verstehen, mit den sog. sozialen Medien Ängste zu schüren , um einer bestimmten politischen und gesellschaftlichen Agenda den Weg zu bereiten.

Mündigkeit ist nicht erst seit Kant die Fähigkeit, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Würden die zahlreichen „Follower“ sämtlicher im Netz hysterisierten Weltuntergangsszenarien ihr Anliegen bezüglich einer besseren, gesünderen und lebenswerteren Welt ernst nehmen, dann müssten sie eigentlich sofort ihre Smartphones umweltgerecht, sprich als Sondermüll entsorgen und nie wieder ein solches Produkt erwerben. Denn, liebe junge Netzgemeinde, wichtige Bestandteile eurer geschätzten Technik werden unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut.

Solange euch also ein Minimum an Bildung, Reife und Mündigkeit abgeht, seid ihr für mich nur Marionetten im Dienst interessierter Kreise.

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