Buchkritik -- Andreas von Bülow -- Im Namen des Staates

Umschlagfoto  -- Andreas von Bülow  --  Im Namen des Staates Es gibt wohl keinen Staat auf der Welt, der keinen Geheimdienst besitzt. Spionage und Gegenspionage sind so alt wie die Menschheit. Mehr als einmal hat es sich herausgestellt, das Geheimdienste einen Staat im Staat darstellen. Die Möglichkeiten der politischen Kontrolle sind begrenzt und wohl auch nicht immer gewollt. Andreas von Bülow beschreibt in seinem Buch Im Namen des Staates die Tätigkeit von CIA, BND und Mossad. Vom Umfang her recht voluminös, erweist es sich jedoch schnell als etwas langatmig und verwirrend. Von latein-amerikanischen Drogengeldern zum islamisch-fundamentalistischen Waffenhandel wird ein vom Leser nicht immer nachvollziehbarer Bogen geschlagen.

Überall, so jedenfalls von Bülow, hat die amerikanischen CIA die Hände mit im Spiel. Keine Ranküne auf der Welt, kein Umsturz und politischer Mordversuch ohne die Kenntnis von CIA und isrealischem Mossad. So viele Beispiele der Autor auch bringt, nicht immer gestalten sie sich plausibel. Der Leser bekommt des öfteren den Eindruck, daß die Welt eigentlich nur der Ausdruck einer großangelegten Verschwörung ist, in deren Mittelpunkt die Geheimdienste stehen.

Allemal lesenswert sind die Ausführungen über die Machenschaften der Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Antiquitätenschmuggel, Waffenhandel, unterstützung von Terroristen, nichts scheint dieser Geheimdienst ausgelassen zu haben um in den Besitz von Devisen zu kommen. Das dies alles nicht ohne Wissen des BND vonstatten ging, beweist von Bülow. Viele westdeutsche Politiker waren in diese Dinge involviert. War das ein Grund dafür, das sich Alt-Kanzler Kohl so vehement und mit gerichtlicher Unterstützung gegen die Veröffentlichung seiner Telefonmitschnitte gewehrt hat?.

Trotz aller Längen ist ein informatives Buch. Freunde von Verschwörungstheorien kommen allemal auf ihre Kosten.




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