Buchkritik -- Scott Bergstrom -- Cruelty

Umschlagfoto, Buchkritik, Scott Bergstrom, Cruelty, InKulturA Ich habe Probleme mit Thrillern, in denen eine minderjährige Person die Hauptrolle spielt. Scott Bergstroms Roman "Cruelty" macht da keine Ausnahme. Im Gegenteil, er bestätigt meine Aversion gegen jugendliche Superhelden. Die 17-jährige Gwendolyn Bloom lebt nach dem gewaltsamen Tod der Mutter allein mit ihrem Vater an ständig wechselnden Orten auf der Welt. Daddy ist irgendwas und irgendwer im diplomatischen Dienst und, nach eigener Aussage, damit beschäftigt, Berichte anzufertigen.

Als er sich wieder einmal von seiner Tochter verabschiedet und einen Job im Ausland erledigen muss, tauchen Tage später zwei Mitarbeiter des diplomatischen Dienstes auf und erklären Gwendolyn, dass ihr Vater vermisst wird.

Von da an laufen die Dinge aus dem Ruder und Unwahrscheinlichkeiten und logische Patzer verleiden dem Leser die Lektüre. Wenn auf den ersten Seiten Gwendolyns Mutter als "Leutnantin" beschrieben wird, kann man noch das Verlagslektorat dafür verantwortlich machen. Wenn jedoch aus einem Teenager in wenigen Wochen eine Kampfmaschine gemacht wird, die dem Organisierten Verbrechen den Kampf ansagt – immer unter der Prämisse endlich Daddy zu finden – dann ist das einfach nur Bullshit und eher das Drehbuch für eine mittelmäßige Hollywoodserie. So wird dann auch dieser Roman, dem wohl noch mehrere Bände folgen werden – für mich eine Drohung – von Jerry Bruckheimer verfilmt.

Fazit: Als Drehbuch für einen Jugendroman zu brutal, als Thriller für Erwachsene zu banal. Schade um das Geld.




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Veröffentlicht am 25. Februar 2017