Buchkritik -- Sabine Meyer -- Donald Trump

Umschlagfoto, Buchkritik, Sabine Meyer, Donald Trump, InKulturA Donald Trump polarisiert ohne Frage den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf. Seine politisch unkorrekten Bemerkungen zu den - amerikanischen - Zuständen machen ihn, auch und gerade in Deutschland zu einem Mann, der heftige Reaktionen seitens der Gutmenschenfraktion auslöst.

Wer ist dieser Donald Trump und was sind seine Beweggründe? Diese Frage stellt sich Sabine Meyer und ist bemüht, sie in ihrem Buch "Donald Trump - Gier nach Macht und Geld" zu beantworten. Bereits der Titel ist Programm und so erfährt der Leser dann auch nichts wesentliche Neues über den Geschäftsmann Trump, denn die Autorin klaubt vieles, um nicht zu sagen, fast alles aus den Büchern des Vielgescholtenen zusammen.

Auch das Inhaltsverzeichnis repräsentiert die mokante Diktion Meyers bezüglich des Objekts Trump. So beginnt jedes Kapitel mit "Donald und ...", den Anschein erweckend, der Leser habe ein Comic der Entenfamilie Duck vor sich. So kann man keine ernsthafte Biographie schreiben. Doch darum geht es der Autorin, die notgedrungen den geschäftlichen Erfolg Trumps goutieren muss, auch gar nicht.

Das Ziel des Buches ist schlicht und ergreifend die Reduzierung der Person Donald Trump auf die im Untertitel erwähnten Substantive Macht und Geld. So kann nur jemand argumentieren, der anscheinend im typisch deutschen Neidkomplex, jeder, der es zu geschäftlichem Erfolg gebracht hat, sei ein verkappter Psychopath und damit für die Gesellschaft gefährlich, sozialisiert wurde.

Man zeige mir den Politiker, der keine "Gier" nach Macht in seinem psychologischen Profil enthält. Im Gegenteil, Machtgier ist das Movens jeglichen politischen Agierens, auch wenn, man gestatte mir meinerseits die Spötterei, Angela Merkel davon auszunehmen ist, denn deren Bestreben, im Gegensatz zu Donald Trump, besteht darin, ihrem Land zu schaden.

Mit einer an einen Schulaufsatz der Mittelstufe erinnernden Diktion erzählt Meyer über Trumps Leben, ohne die Person ihrer politischen Abneigung jemals persönlich getroffen zu haben. So kann der Leser, nähert er sich der Figur des republikanischen Präsidentschaftskandidaten unvoreingenommen, auch keinen großen Gewinn aus dem Buch von Sabine Meyer ziehen.

Nebenbei bemerkt, ich würde, wäre ich Amerikaner, für Donald Trump als neuen Präsidenten stimmen.




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Veröffentlicht am 11. Juni 2016