Buchkritik -- Max Goldt -- Der Krapfen auf dem Sims

Umschlagfoto  -- Max Goldt  --  Der Krapfen auf dem Sims Gesammeltes aus der Feder von Max Goldt. Das Buch "der Krapfen auf dem Sims" beinhaltet Texte, die zwischen den Jahren 1998 und 2000 in den Zeitschriften "Titanic", "Der Rabe" und "jetzt" veröffentlicht wurden.

Kenner von Max Goldt werden mit der Zunge schnalzen, während er für diejenigen, die ihn das erste Mal lesen etwas gewöhnungsbedürftig ist. Sein Schreibstil scheint sehr von seiner Tagesform abzuhängen. Mal begegnet er dem Leser mit dem Charakter einer Büttenrede (Die MTV-Generation entschuldigt sich bei der VIVA-Generation), ein anderes mal mit einem Sarkasmus, der es doch geschickt vermeidet in den Zynismus abzugleiten. (Fotos im Portemonnaie).

Goldt ist in erster Linie ein Betrachter der menschlichen Eitelkeit und der konservierten Unzulänglichkeiten, die leider allzuoft in der Maske eines respektablen Gehabes erscheinen, hinter der sich nur Dumpfes und Hohles versteckt. Gewohnheiten werden bei ihm schnell zu alltäglichen Monstrositäten.

Goldt erscheint in seinen Texten trotzdem als zutiefst konservativer Bewerter der Moderne mit all ihren fragwürdigen Auswüchsen. (Schulen nicht unbedingt ans Netz). In seinen besten Texten bleibt der Leser in dem Spannungsfeld zwischen Lachen und Wut gefangen und wird zur Reflexion über sich selbst gezwungen. Ich denke, dass das Ergebnis nicht immer schmeichelhaft für den Leser ausfällt.

Leider ist die Auswahl der Texte etwas willkürlich und nicht immer wird das Niveau gehalten. Alles in allem ist es jedoch ein Buch, dessen Lektüre lohnenswert ist.




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