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Buchkritik -- Rick Mofina -- Durchs Feuer

Umschlagfoto, Buchkritik, Rick Mofina, Durchs Feuer, InKulturA Dieser erste Band der Trilogie ist ein beeindruckender Serienauftakt, der von der ersten Seite an zu fesseln weiß. Die Geschichte beginnt mit einer atmosphärisch dichten Szene in den Adirondack Mountains, wo zwei Wanderer auf einen verstörten, sprachlosen Jungen treffen, ein Auftakt, der sofort Spannung aufbaut und den Leser in seinen Bann zieht.

Besonders hervorzuheben ist die gelungene Charakterzeichnung der beiden Protagonisten. FBI-Spezialagentin Jill McDade und der erfahrene Reporter Ray Wyatt bilden ein ungewöhnliches, aber äußerst effektives Ermittlerduo. Ihre „Beziehung" entwickelt sich auf eine einzigartige Weise, manchmal unpassend, aber immer produktiv. Das unausgesprochene Vertrauensverhältnis, das sich zwischen ihnen aufbaut, während sie indirekt zusammenarbeiten, verleiht der Geschichte eine besondere emotionale Tiefe.

Ray Wyatt als Hauptfigur ist besonders gut ausgearbeitet. Seine tragische Vergangenheit, der Verlust seiner Frau und seines Sohnes, macht ihn zu einer vielschichtigen Persönlichkeit, die beim Leser echte Empathie weckt. Diese persönliche Tragödie berührt ihn stark, als er über den Fall des sechsjährigen Ethan Nelson berichtet, beeinträchtigt aber nicht seine scharfen Instinkte als Journalist.

Die Handlung ist sehr gut konstruiert und zieht sich zu keinem Zeitpunkt in die Länge. Der Autor versteht es meisterhaft, die richtige Balance zwischen Tempo und Tiefe zu finden. Besonders beeindruckend ist, dass die Handlung wie eine knackige, dichte Krimiserie daherkommt; obwohl eine der Hauptfiguren ein Zeitungsreporter ist, eine Kombination, die perfekt funktioniert.

Der Schreibstil ist außergewöhnlich flüssig und angenehm zu lesen. Die Handlung entwickelt sich organisch und überzeugend, wobei der Autor geschickt falsche Fährten legt, die die Spannung aufrechterhalten, ohne den Leser zu frustrieren.

Was diesen Roman von anderen Krimis abhebt, ist die emotionale Authentizität. Ray Wyatts Kampf, auf dem schmalen Grat zwischen journalistischer Integrität und dem Druck, anderen Nachrichtenagenturen zuvorzukommen, verleiht der Geschichte eine realistische Dimension. Seine Sorge, den Fall nicht zu schädigen, während er gleichzeitig seine Arbeit als Reporter erfüllen muss, schafft eine zusätzliche Spannungsebene.

Besonders erwähnenswert ist der äußerst interessante persönliche Aspekt, der einen fortlaufenden Handlungsbogen für die Serie bildet. Dieser Aspekt ist bereits jetzt so fesselnd, dass man gespannt auf die Fortsetzung wartet. Der Autor hat hier die Grundlage für eine Serie geschaffen, die das Potenzial hat, Leser langfristig zu begeistern.

Dies ist definitiv ein starker Auftakt für eine neue Krimiserie, der Lust auf mehr macht. Die Kombination aus gut entwickelten Charakteren, einer fesselnden Handlung und einem flüssigen Schreibstil macht diesen Roman zu einer klaren Empfehlung für alle Krimi-Liebhaber. Auch wenn erfahrene Leser des Genres möglicherweise früh Hinweise auf die Lösung erkennen, ist die Reise dorthin so fesselnd und gut erzählt, dass dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch tut.

„Durchs Feuer‟ ist ein Kriminalroman, der definitiv dazu verleitet, sich gleich die ganze Serie zu besorgen, eine Entscheidung, die man sicher nicht bereuen wird. Unbedingte Leseempfehlung für alle, die gut geschriebene Krimis mit Tiefgang schätzen!




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Veröffentlicht am 18. August 2025