Buchkritik -- Thomas Brock -- Das Zwillingsparadoxon

Umschlagfoto  -- Thomas Brock  --  Das Zwillingsparadoxon Welcher Mensch kann mit Fug und Recht von sich behaupten, daß er die Relativitätstheorie von Albert Einstein in all ihren Facetten verstanden hat? Da gibt es die Stauchung eines Körpers und die Zeitverkürzung, wenn er sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegt. Daraus resultiert das Zwillingsparadoxon, ein aus der Zeitdilatation der Relativitätstheorie und aus der Erfahrung sich ergebender scheinbar paradoxer Sachverhalt, wonach eine Uhr B, die sich nahezu mit Lichtgeschwindigkeit von einer ruhenden Uhr A fort- und danach wieder zurückbewegt, nach ihrer Rückkehr gegenüber A nachgeht, im übertragenen Sinne also ein Mensch nach der Rückkehr von einem Raumflug jünger ist als sein auf der Erde verbliebener Zwillingsbruder. Im Ruhesystem von B ist aber gerade das Gegenteil zu erwarten, da sich A relativ zu diesem bewegt.

Wer bitte schön, soll das noch verstehen? Relative Zeit, relative Geschwindigkeit, relatives wer weis was noch? Und doch waren die Theorien Albert Einsteins für die wissenschaftliche Entwicklung und den heutigen Kenntnisstand von herausragender Bedeutung. Wissenschaftlich sind die beiden Theorien, die allgemeine und die spezielle Relativitätstheorie zwar anerkannt, jedoch nicht unumstritten. Das verwundert bei solch einer, sich dem menschlichen Verstand immer wieder entziehender Theorie nicht im geringsten.

Wenn auch bis jetzt die überwiegende Zahl der Messungen die Theorien von Einstein bestätigt hat, so ist doch die Anzahl der, wissenschaftlichen, Zweifler nicht eben gering. Thomas Brock ist einer von ihnen. In seinem, im Eigenverlag herausgegebenen Buch Das Zwillingsparadoxon diskutiert er diese Theorie. Die überaus schnell vergriffene 1. Auflage dieses Buches beweist, das doch erheblicher Bedarf an Aufklärung besteht.

Diese Aufklärung leistet Thomas Brock. Er bringt die Widersprüche und Ungereimtheiten, aber auch die Unwahrscheinlichkeiten daran zur Sprache. Auch dem zwar naturwissenschaftlich Interessierten, aber nichtsdestoweniger naturwissenschaftlichen Laien, wie z. B. dem Autor dieser Webseite, macht er seine Zweifel an dieser Theorie deutlich. Weit davon entfernt sie vollständig zu leugnen, was aufgrund der vielen Beweise für sie auch nicht möglich wäre und von wenig wissenschaftlicher Aufrichtigkeit zeigen würde, gelingt es ihm doch, ihre "schwachen Stellen" aufzuzeigen.

Unprätentiös stellt Thomas Brock seine Argumente in den öffentlichen Raum und es ist die Aufgabe des Lesers, ihm zu folgen oder auch nicht. Nach der Lektüre weiß jedenfalls auch der Laie, Warum die Relativitätstheorie nur eine Theorie ist. So jedenfalls der Untertitel dieses Buches. Sie stellt, wie der Autor richtig bemerkt, nur eine Art Stop in der nach oben offenen Entwicklungsskala der Wissenschaft dar.




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