Buchkritik -- Gunter Frank -- Der Staatsvirus

Umschlagfoto, Buchkritik, Gunter Frank, Der Staatsvirus, InKulturA Hunderttausende Tote, ein kollabierendes Gesundheitssystem und Leichen, die in Kühlräumen gestapelt werden müssen. So und ähnlich lauteten die Panikparolen von kompetenzbefreiten Politikern und gekauften Wissenschaftlern, die damit den ohnehin obrigkeitshörigen Normalbürger das Fürchten lehren wollten und damit schlussendlich auch Erfolg hatten.

Gab es diese Pandemie, die unisono von den Anstalten der Öffentlich-Rechtlichen-Verdummung und den parteinahen Zentralorganen der veröffentlichenden Haltungspresse geschürt wurde wirklich oder war sie nicht doch eher eine willkommene Gelegenheit, die manchen Politiker, allen voran unsere geliebte Landesmutti, dazu verführte, den kleinen und größeren Diktator in sich zu entdecken und von der Leine zu lassen?

Gunter Frank, Arzt und damit unmittelbar an der Basis der gesellschaftlichen Pandemierealität, zieht Bilanz über die, so das (un)verantwortlich handelnde politische Personal der Republik, „epidemische Lage von nationaler Tragweite“. Hatten wir eine solche oder existierte sie nur in den Aussagen fachlich fragwürdiger Panikzwerge, die sich darin gefielen, jeden Tag aufs Neue mit Opferzahlen wie nach dem Absturz eines Großraumflugzeugs hausieren zu gehen?

Covid-19 ist, so der Autor, fraglos eine ernst zu nehmende Viruserkrankung, deren Schadenspotential jedoch bei Weitem nicht das innehatte, was interessierte Kreise nicht müde wurden, verlauten zu lassen. Hätten die Verantwortlichen wissenschaftliche Standards bei der Bewertung und Einschätzung der Entwicklung des Virengeschehens angewendet, wäre der durch die vollkommen überzogenen Maßnahmen angerichtete Schaden wesentlich geringer gewesen.

Im Handstreich wurden Bürgerrechte außer Kraft gesetzt und Kritiker der Panikpolitik als Feinde der Volksgesundheit, sogar des politischen Systems desavouiert, die, manche Bundesländer waren diesbezüglich logistisch weit fortgeschritten, am besten in geschlossenen Einrichtungen unter Kontrolle zu halten seien.

Die Zahlen, die Gunter Frank vorlegt, sind für den, der es versteht, sich durch alternative Medien eine andere, eine von den Hofbericht erstattenden Medien abweichende Meinung anzueignen, nichts Neues und der kennt die Argumente, denen die Staatswissenschaftler nur durch Denunziation und nicht durch wissenschaftliche Argumente widersprechen können. Überhaupt, Kompetenz und Sachverstand waren in der Nicht-Pandemie auch nicht gefragt, denn das hätte dem Paniknarrativ der Regierungsclaque einen herben Dämpfer versetzt.

Stattdessen durfte ein akademisch umstrittener und wissenschaftlich unqualifizierter Zeitgenosse die Blaupause für den perpetuierten Lockdown liefern und ein hoch qualifizierter Beamter, der seine Dienstpflicht ernst nahm und eine akkurate Analyse vorlegte, wurde aus dem Dienst entfernt.

Was sagt all das dem aufmerksamen Beobachter des politischen Zeitgeists? Covid-19 war die Gelegenheit, die gern ergriffen wurde, um zukünftig zu erwartende politische Maßnahmen, man denke nur an die irre Klimadebatte, vorzubereiten. Da muss man, wie der Autor es macht, gar nicht von den „Hinterzimmern des Davoser World Economic Forums“ sprechen. Wer die Ergüsse eines Klaus Schwab kennt, der mit seinem Club der gelangweilten Milliardäre von einem „Great Reset“ träumt und ebenfalls die Aussagen, „Die anstehenden Transformationen werden gewaltig sein“ (Angela Merkel) und „Krisen sind dazu da, um Veränderungen zu beschleunigen“ (Wolfgang Schäuble) zur Kenntnis nimmt, der weiß, in welche Richtung der Zug der Zukunft fahren wird.

Wie es Gunter Frank richtig formuliert hat, kam Corona zu einem Zeitpunkt, als sich Fundamentalisten, die neuen Puritaner, daranmachen, die Gesellschaft nach ihren Vorstellungen zu transformieren. Ziel ist die vollkommene Auflösung jeglicher natürlicher Grenzen. Wokismus, Genderirrsinn, Klimawahnsinn und Coronadikatur bilden eine Linie im Kampf gegen die Freiheit und deren Aktivisten, die, die sich anderen, der Masse der Bürger gegenüber als besser, als moralischer und als Wegbereiter einer anderen Zukunft verstehen, werden sie Zügel nicht freiwillig aus den Händen geben.

Auf die Mitte der Gesellschaft, die, so der Autor, das Ruder herumreißen muss, ist, dass muss man leider feststellen und die Pandemie, die keine war, hat das bestätigt, kein Verlass mehr, denn die hat die Fähigkeit zum kritischen Denken längst verloren. Die Ponys sind eben am glücklichsten, wenn sie wieder auf der Weide herumtollen dürfen. Natürlich nur, wenn die Dresseure das erlauben.

„Der Staatsvirus“, so mein Fazit, ist ein Buch, das sich schonungslos mit dem Corona-Istzustand der Republik auseinandersetzt und eine ernüchternde Bilanz zieht. Lassen wir den Autor zu Wort kommen: „Deutschland hat sich zu einem Land entwickelt, in dem Regierung und Institutionen von Inkompetenz dominiert werden. Und das gepaart mit einer autoritären Übergriffigkeit denjenigen gegenüber, die diese Missstände kritisieren und stattdessen Vernunft und Sachwissen einfordern.“

Treffender kann man es nicht ausdrücken. Jede Wette, Corona ist nur die Blaupause für das, was noch kommen wird.




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Veröffentlicht am 7. Juni 2021