Buchkritik -- Richard Wurmbrand -- Gefoltert für Christus

Umschlagfoto, Richard Wurmbrand, InKulturA In moslemischen Ländern nimmt, nahezu unbemerkt von der westlichen Öffentlichkeit, die Zahl der Christenverfolgungen zu. Das Bekenntnis zu Christus und der Glaube an Gott bringt Menschen in Lebensgefahr. Der Besitz einer Bibel kann in bestimmten Ländern, darunter Saudi-Arabien, für einen Christen das Todesurteil bedeuten.

Bereits im Jahr 1967 veröffentlichte Richard Wurmbrand sein Buch "Gefoltert für Christus", in dem er die Erlebnisse während seiner insgesamt 15 Jahre währenden Gefangenschaft in rumänischen Gefängnissen schildert. Im Resch Verlag ist jetzt die 20. Auflage dieses erschütternden Werks erschienen.

Wurmbrand, geboren als vierter Sohn einer deutsch-jüdischen Familie, in der Religion keine Rolle spielte, war, wie er es in "Gefoltert für Christus" schreibt, ein Atheist, den "... immer etwas Unerklärliches zu Kirchengebäuden..." zog. In einem kleinen Dorf kam er, nach eigener Aussage, im Jahr 1937 durch einen alten Zimmermann, der ihm eine Bibel gab, in Kontakt mit der christlichen Lehre. Dieses Erweckungserlebnis sollte sein ganzes Leben prägen.

Ein Leben während zwei Diktaturen, deren systemimmanente Gemeinsamkeit die Verfolgung jeder Religion war, stellt für das Individuum Herausforderungen dar, die im 21. Jahrhundert von westlich sozialisierten Menschen wohl nicht mehr nachvollzogen werden können. Willkür, Terror, Gesinnungsschnüffelei, Denunziation und praktiziertes Unrecht forderten sowohl im Nationalsozialismus als auch im Kommunismus Millionen von Opfern.

Richard Wurmbrand wurde im Jahr 1948 zum ersten Mal verhaftet. Seine Erlebnisse während dieser Jahre im Gefängnis, sind ein erschreckendes Beispiel dafür, wie es einem politischen System - hier dem Kommunismus - gelingt, sich der Menschen zu bemächtigen. Die Erfahrungen, die Wurmbrand in den Kerkern des kommunistischen Systems gemacht hat, die Grausamkeit mit der die rumänischen Schergen dieser menschenverachtenden Doktrin die Gefangenen, unter ihnen viele Christen, behandelt haben, ist für uns so unvorstellbar, dass die Lektüre des Buches "Gefoltert für Christus" mehr ist, als was wir glauben ertragen zu können.

Warum ist dieses Buch, von dem der Autor sagt, dass es "...keinen literarischen Wert" besitzt, so wichtig? Gerade in Zeiten der - in westlichen Ländern - um sich greifenden Beliebigkeit religiöser Bekenntnisse ist es wichtig, darauf hinzuweisen, wie gefährdet diejenigen sind, die es entgegen dem herrschenden Zeitgeist wagen, sich zu Christus, zur Religion und zum Glauben zu bekennen.

Angesichts eines Islam, dessen militante Expansion einhergeht mit religiöser Intoleranz und der Verfolgung von Andersgläubigen, ist es wichtig, sich der eigenen und gerade auch religiösen Wurzeln zu erinnern.

Wirft man einen Blick über den vom atheistischen Zeitgeist geprägten Tellerrand, so nimmt man eine erstaunliche Zunahme des islamischen Glaubens fest. Auch in den Ländern, die sich als säkular, Politik und Kirche streng getrennt, betrachten, nimmt ironischerweise, weil von den herrschen Eliten gefördert, der Einfluss islamischen Gedankenguts in einem erschreckenden Tempo zu. Damit leider ebenfalls religiöse Intoleranz und die Gefahr für Christen, Opfer des Machtanspruchs eines islamischen Fundamentalismus zu werden.

"Gefoltert für Christus" ist ein beeindruckendes Zeugnis für gelebtes Christentum. Trotz aller Grausamkeiten, denen Richard Wurmbrand und seine Mitgefangenen ausgesetzt waren, haben sie niemals die Liebe zu den Menschen verloren. "Gefoltert für Christus" ist aber auch eine Mahnung an alle Christen, dass sich das Recht auf Ausübung des Glaubens immer in latenter Gefahr befindet. Die mehr als 60 Länder dieser Erde, in denen die Religionsfreiheit eingeschränkt oder gar verboten ist, machen das deutlich.




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