Buchkritik -- Karl Trs -- Die Legende von Aaron Ostwald

Umschlagfoto, Karl Trs, Die Legende von Aaron Ostwald, InKulturA Westwald leidet unter der Herrschaft des Bösen. Malgor, Destrara und die Grauen Magier haben die Bewohner und das Land ausgebeutet und nur noch eine graue Einöde hinterlassen. Die Menschen sind hoffnungslos und ausschließlich um ihr eigenes Leben besorgt. Da die dunkle Herrschaft sich nur durchsetzten kann wenn genügend menschliche Energie vorhanden ist, planen die drei Dunklen Herrscher eine neues und unverbrauchtes Land zu erobern. Ostwald, die Heimat von Aaron, dem "Sohn des Lichts", befindet sich in großer Gefahr.

Karl Trs hat einen großartigen Roman über die essentiellen Dinge der menschlichen Existenz geschrieben. Liebe, Freiheit, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Hoffnung und der Kampf gegen Willkür und Unterdrückung, aber auch Verrat und Verzweiflung. Daraus macht der Autor ein spannendes Buch, das weit über den Rahmen des Genres Fantasy hinausreicht. Es ist die Geschichte einer persönlichen Entwicklung, die den Weg Aarons vom einfachen Bauernsohn zum letzten Hoffnungsträger einer scheinbar dem Untergang geweihten Welt beschreibt.

In einer Höhle, in die Aaron sich während eines Gewitters geflüchtet hat, öffnet sich ein Portal, durch das die Vorhut der Dunklen Herrscher nach Ostwald gelangt. Dieser Übergang bringt Aaron und seinen Hund Leo auf unerklärliche Weise nach Westwald, wo er im "Tal des Friedens" auf seinen zukünftigen Mentor Zacharias trifft. Dieser bewohnt mit der jungen Gabriella und dem Kater Xerxes einen Wald, der durch einen Zauber vor dem Einfluss der Grauen Magier geschützt ist. Hier erfährt Aaron seine wirkliche Bestimmung und lernt mit der Hilfe von Zacharias seine Kräfte zu entwickeln.

"Die Legende von Aaron Ostwald" ist eine wunderbare Geschichte, die sich um das Thema des wohl niemals endenden Kampfes zwischen Gut und Böse, zwischen Freiheit und Diktatur bewegt. Aaron, ein eher unfreiwilliger Held, nimmt sein Schicksal an und begibt sich, ebenso unterstützt von der temperamentvollen Gabriella wie von Xerxes und Leo, auf den ihm bestimmten Lebensweg. Dabei hat er jedoch auch mit seinen eigenen Ängsten und Zweifeln zu kämpfen.

Aaron ist nicht der strahlende Held, der in weißer Rüstung gegen das Böse kämpft. Aaron Ostwald ist ein, auch nach der Ausbildung durch Zacharias, eher schmächtiger junger Mann, der immer wieder seine Fähigkeiten und Kräften infrage stellt. Als er durch Verrat von den Schergen des Malgor festgenommen wird, unternimmt Destrara den Versuch ihn zur Dunklen Macht zu verlocken. Der Weg zum Bösen scheint auch in Westwald immer mit einer Verführung zu beginnen.

"Die Legende von Aaron Ostwald" ist ein Buch für alle, die sich tief in ihrem Inneren immer noch den Glauben an den Sieg des Guten bewahrt haben. Vielleicht schlummert in vielen von ihnen ja etwas von Aaron Ostwalds Kraft. Angesichts der Realität wäre das bestimmt hilfreich.




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