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Aldo Cazzullo nimmt seine Leserinnen und Leser mit seinem Buch „Ewiges Imperium“ mit auf eine faszinierende Zeitreise. In diesem populärwissenschaftlich geschriebenen Werk führt uns der Autor durch die Epochen des Römischen Reiches und zeigt, wie lebendig und spürbar das Erbe Roms bis in unsere moderne Gesellschaft hineinreicht.
Das Buch beginnt mit der Erforschung der mythischen Grundlagen Roms. Die Legende von der Gründung Roms durch Romulus im Jahr 753 v. Chr. legte den Grundstein für die Idee, dass Rom von göttlichem Willen gesegnet und daher unzerstörbar sei. Diese göttliche Legitimation wurde durch verschiedene Mythen, wie zum Beispiel die Aeneis von Vergil, untermauert, die Roms Entstehung als Schicksal der Götter darstellten.
Der Autor bietet uns eine fesselnde Erzählung des republikanischen Zeitalters, in der er die Helden hervorhebt, darunter viele mutige Frauen, die bereit sind, sich für ihr Land zu opfern. Anhand faszinierender Episoden wie der Geschichte von Catilina und Spartacus, dem rebellischen Sklaven, zeigt uns der Autor, dass die Probleme, mit denen die Römer konfrontiert waren, immer noch relevant sind, von der Integration bis zur Staatsbürgerschaft.
„Ewiges Imperium“ dreht sich ebenfalls um die außergewöhnlichen Leben von Persönlichkeiten wie Julius Cäsar und Octavian Augustus, zwei der einflussreichsten Männer der Geschichte. Die Person des Konstantin und seine Rolle im Christentum fügt eine weitere Ebene der Komplexität hinzu und erklärt, wie das Reich christlich wurde und wie dies die westliche Kultur prägte.
Aldo Cazzullo schafft es, die Tiefe der römischen Geschichte mit Details und Kuriositäten, auch mit nicht verbürgtem historischen Klatsch und Tratsch, zu vermitteln, die die Aufmerksamkeit des Lesers fesseln und den Text einem breiten Publikum zugänglich macht, vom sachkundigen Leser bis zum historisch Wissbegierigen. Das Buch schließt mit einer Reflexion über die Symbolik des Adlers, der nicht nur das Römische Reich, sondern auch alle ihm folgenden Reiche bis hin zu Amerika repräsentiert.
„Ewiges Imperium“ ist ein außergewöhnliches Werk, das einen tiefgreifenden und spannenden Einblick in die römische Geschichte und ihren nachhaltigen Einfluss auf unsere Gesellschaft bietet. Aldo Cazzullo zeigt seinem Lesepublikum, wie die einstige Größe Roms immer noch in der Struktur unseres täglichen Lebens präsent ist.
Natürlich, und das darf in einem Buch über ein „Ewiges Rom“ nicht fehlen, haben Politik und Kunst „Rom“ ebenfalls für sich in Anspruch genommen und auf jeweils eigene Weise für ihre ideologischen und materiellen Interessen benutzt.
Kaum ein Herrscher der Moderne – Napoleon, Mussolini, Hitler oder Stalin, um nur die schlimmsten Blutsäue zu erwähnen – hat sich nicht als Imperator verstanden. Vom britischen oder, als dessen Nachfolger, dem US-amerikanischen imperialen Selbstverständnis ganz zu schweigen.
Hollywood wäre ohne Sand-Sandalen-und-Blut Blockbuster nicht denkbar. Wer erinnert sich dabei nicht an Charlton Heston und das römische Wagenrennen in dem Monumentalfilm „Ben Hur“?
Der Mythos „Rom“, der durchaus kongruent ist, mit dem des „Imperiums“, wird auch in Zukunft, jede Wette, nicht so schnell verschwinden und der Terminus „Ewiges Rom“ ist weit mehr als nur ein poetischer Ausdruck; er repräsentiert eine komplexe und vielschichtige Idee, die sich durch die gesamte Geschichte des Abendlandes zieht. Ob als politisches Zentrum, geistiges Machtzentrum oder als kulturelles Symbol. „Ewiges Rom“ steht für die Idee, dass bestimmte Werte, Ideale und Institutionen über die Zeit hinaus Bestand haben können. Diese Idee hat Rom in den Augen vieler Menschen zu einer unsterblichen Stadt gemacht, die als ewiger Fixpunkt in der Geschichte der westlichen Zivilisation gilt.
Meine Bewertung:
Veröffentlicht am 19. August 2024