Buchkritik -- Martin Suter -- Allmen und die Erotik

Umschlagfoto, Buchkritik, Martin Suter, Allmen und die Erotik , InKulturA Dumm gelaufen für Johann Friedrich von Allmen. Sein wieder einmal leeres Portemonnaie, das wie immer seinem exquisit-aufwändigen Lebensstil geschuldet ist, lässt ihn einen Diebstahl unternehmen, bei dem er zu seinem Leidwesen gefilmt wird. Es kommt, wie es kommen muss, Allmen wird mit diesem Beweis erpresst. Sein bald nicht mehr ganz so stiller Kompagnon zwingt ihn, mit ihm zusammenzuarbeiten und einen weiteren Diebstahl zu begehen.

Eines muss man Allmen lassen, auch in dauerhaft prekären Zeiten verliert er nicht seinen individuellen Stil. Zum Glück gibt es ja Carlos und Maria, die beiden Menschen, mit denen der sympathische Snob zusammenlebt und die seinen Haushalt führen und ebenfalls für seinen gehobenen Lebensstil garantieren.

Doch mit dem Auftragsdiebstahl scheint Allmen etwas zu weit gegangen zu sein, denn es knirscht in der Zweckgemeinschaft. Da kommt eine Gelegenheit zur Aufbesserung der finanziellen Situation gerade recht, denn durch ihren zweifelhaften Komplizen geraten Allmen und Carlos an eine wertvolle Sammlung erotischer Porzellanfiguren.

Allmen wäre nicht er selber und Carlos nicht Carlos, wenn die beiden nicht schnell merken würden, was für eine finanzielle Möglichkeit sich gerade bietet. Doch sie haben die Rechnung ohne den Wirt bzw. ohne die Wirtin gemacht.

„Allmen und die Erotik“ ist ein launig-heiterer Kriminalroman, dessen zentrale Figuren eine perfekte Symbiose bilden. Zudem lässt Martin Suter diesmal seinem bereits bessere Tage gesehen habenden Johann Friedrich menschliche Regungen wie beschämende Dankbarkeit angesichts des, wenn auch nicht vollkommen selbstlosen Verhaltens seiner beiden Freunde an den Tag legen. Allmen wächst einem langsam aber sicher ans Herz.




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Veröffentlicht am 17. November 2018