Buchkritik -- Wolfgang Hohlbein -- Das Avalon Projekt

Umschlagfoto  -- Wolfgang Hohlbein -- Das Avalon Projekt Ich hatte zwei, nicht gerade leichte Entscheidungen zu treffen. Die erste betraf die Frage, ob ich mir dieses Buch überhaupt kaufen solle, die zweite ging darum ob man so ein Buch überhaupt kritisieren könne. Der Roman von dem die Rede ist, stammt aus der Feder des Auflagenstärksten deutschen Fantasyschriftstellers Wolfgang Hohlbein. Sein neustes Buch heißt "Das Avalon Projekt"

Der Inhalt ist kurz umrissen. Eine Ölförderinsel wurde von einem reichen Menschen einzig zu dem Zweck erbaut, um im Augenblick des Todes in eine andere Welt hinüber zu wechseln. Der reiche Mann ist natürlich außerst böse und zudem noch der Ehemann einer wunderschönen Fee, mit der er eine wunderschöne Tochter hat. Der Romanheld, ein Versicherungsdedektiv namens Rudger, soll den von Elfenkriegern verschleppten Sohn des bösen Mannes retten. Zugleich suchen die guten Feen Kontakt mit Rudger um dafür zu sorgen, das er eine von ihnen in die Nähe der Ölplattform bringt, denn sie ist das Tor in eine andere Welt, nämlich die der Elfen und Elfenkrieger. Rudger schafft es natürlich, die Bösen sind am Ende alle tot und der Held bekommt die schöne Fee.

Doch bis es soweit ist wird geprügelt, geschossen, geschlagen, kaum geschlafen, nur einmal gegessen und es regnet die ganze Zeit. Die Häufigkeit und die Intensität dieser Gewalt können wirklich nur Elfenkrieger überstehen. Selbst James Bond müßte angesichts dieser Kräfte kapitulieren.

Trotz ärgster Strapazen wird immer noch gelächelt, gescherzt und mit Bonmots um sich geschmissen. Gerade das macht dieses Buch, abgesehen davon, das es sowieso zur Gattung Fantasy gehört, so unglaubwürdig. Es versucht zwei Genres miteinander zu vereinen, Action und Fantasy; leider bleibt dabei die Fantasy auf der Strecke. Das Thema, der Kampf zwischen einer Guten und einer Bösen Kraft, ist ja für viele gute Romane, nicht nur für Fantasyschriftsteller, ein tragendes Thema, doch hier wurde diesmal weit an diesem ergiebigen "Thema" vorbei geschrieben.

Viel Action und wenig Fantasy. Es wäre besser gewesen, wenn diesen Fall Jerry Cotton übernommen hätte. Sorry Wolfgang!




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