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Buchkritik -- David Baldacci -- Long Shadows

Umschlagfoto, Buchkritik, David Baldacci, Long Shadows, InKulturA Amos Decker hat es nicht leicht. Spät in der Nacht erhält er einen verstörenden Anruf von seiner ehemaligen Polizeipartnerin Mary Lancaster, die an beginnender Demenz leidet und Selbstmord begeht. Sie hinterlässt einen am Boden zerstörten Mann und eine Tochter. Außerdem hat er einen Brief mit Informationen bekommen, die seine Zukunft verändern werden, ob zum Guten oder Schlechten wird sich noch herausstellen. Zu allem Ungemach ist Alex Jamison nicht länger seine Partnerin. Das FBI hat ihn nun mit der ehrgeizigen Frederica „Freddie“ White zusammengebracht, einer von Schuldgefühlen geplagten alleinerziehenden Mutter, die selbst einen Sohn verloren hat. Um allem die Krone auszusetzen, ist auch noch sein langjähriger Vorgesetzter, der mehr als einmal seine schützenden Hände über den unkonventionellen Berater des FBI gehalten hat, in den Ruhestand getreten und dessen Nachfolger betreibt seine eigene Agenda.

Da kommt der neue Fall, ein Doppelmord in Florida gerade recht.

Die beiden machen sich dorthin auf den Weg, um den Mord an der Bundesrichterin Julia Cummins, die in einer exklusiven Wohnanlage lebt und ihrem Leibwächter Alan Draymont von den Gamma Protection Services unter der Leitung von Kasimira Roe zu untersuchen. Seltsamerweise wurde der örtliche FBI-Agent Doug Andrews nicht vor ihrer Ankunft gewarnt. Es dauert eine Weile, bis der verstörte Decker eine Beziehung zu Freddie aufbaut, und er befürchtet, dass seine besonderen Gaben nicht länger verlässlich sind. Seine veränderten Umstände zehren an seinen Kräften, und er muss schwer daran arbeiten, sich für diese äußerst komplexe, gefährliche und vertrackte Ermittlung zu motivieren. Freddie und Amos tauchen ein in das Leben von Julia, ihrem verzweifelten Ex-Mann Barry Davidson und ihrem trauernden Sohn Tyler sowie in das von Draymont, der getötete Leibwächter, dem altes slowakisches Geld in den Rachen gestopft wurde.

Cummins scheint keine Feinde gehabt zu haben, und die Art ihres Todes, ein wütender Messerangriff, unterscheidet sich deutlich von der professionelleren Erschießung Draymonts. Decker fragt sich, ob mehr als ein Mörder auf freiem Fuß ist. Es dauert eine ganze Weile, bis Deckers und Whites Ermittlungen Früchte tragen, und sie führen die beiden, in die Zeit zurück, als der damalige Präsident Ronald Reagan von den Geheimdiensten geschützt wurde und bei einer Spendenveranstaltung in Florida sprach.

Je näher das Duo der Auflösung dieses verzwickten Falles kommen, desto mehr geraten sie in Gefahr, denn, so stellt es sich heraus, der Täter ist weitaus mehr als ein Mörder. „Long Shadows“ ist eine großartige Fortsetzung dieser Reihe um Amos Decker, der endlich zu begreifen scheint, dass es die menschlichen Beziehungen sind, die das Leben lebenswert machen.




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Veröffentlicht am 21. Mai 2025