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Buchkritik -- Christian Boochs -- Rote Jagd

Umschlagfoto, Buchkritik, Christian Boochs, Rote Jagd, InKulturA Auf einer Waldstraße im Taunus wird eine schwer verletzte Frau gefunden. Bald hat die Polizei den Verdacht, dass es nicht primär ein Unfall mit Fahrerflucht gewesen ist, sondern die Vertuschung eines Verbrechens. Die Profilerin Nessa Wolf wird hinzugezogen, um die Beamten vor Ort zu unterstützen.

Natürlich gibt es Reibereien zwischen Wolf und der ortsansässigen Polizisten, die, so stellt sich für die Profilerin schnell heraus, mit dem Fall überfordert sind und sich allzu schnell auf einen Verdächtigen festlegen.

Nessa Wolf ist eine harte und kompromisslose Frau, der es nicht, wie es ihr vorgeworfen wird, an Empathie mangelt, sondern sie mag einfach keine oberflächlichen und dummen Menschen, was auch und gerade die Kollegen betrifft. Erschwerend kommt hinzu, dass sie die Tochter einer Serienmörderin ist und nicht nur aus diesem Grund von den Kollegen im Taunus misstrauisch beobachtet wird.

Natürlich lässt die Wolf von den Querelen nicht beeinflussen und zieht ihr Ding, den Täter zu ermitteln knallhart durch. Als im Wald die Leiche einer Frau gefunden wird, befürchtet sie, dass es sich um einen Serienmörder handeln könnte und von jetzt an Zeit ein wesentlicher Faktor bei den Ermittlungen ist.

„Rote Jagd“ ist ein Thriller, der sich zu großen Teilen der Introspektion seiner weiblichen Hauptfigur widmet. Eine Figur, die sich jeder Einordnung in die üblichen Klischees entzieht. Misstrauisch, nicht unbedingt mit viel sozialer Kompetenz ausgestattet, macht sie ihren Job gegen alle Widerstände, die ihr entgegenschlagen. Nessa Wolf geht keine faulen Kompromisse ein, macht nicht auf Kumpel, was ihr letztendlich keine Freunde bringen wird. Will sie auch gar nicht. Was sie will, ist den Fall lösen.

Eine starke Frau, die sich einen Scheiß um Befindlichkeiten kümmert. Harter Thriller mit einer noch härteren Ermittlerin.




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Veröffentlicht am 7. Juni 2024