Buchkritik -- Mathias Bröckers -- Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9.

Umschlagfoto  -- Mathias Bröckers  --  Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9. Die Attentate auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September 2001 sind nach über einem Jahr noch immer von Ungereimtheiten und Merkwürdigem umgeben. Den Strafverfolgungsbehörden ist es bis jetzt nicht gelungen, die Hintermänner dieser Anschläge zu ermitteln. Der seitdem in Gang gesetzte globale Krieg gegen den Terrorismus hat bis jetzt keine bedeutenden Siege errungen.

Mathias Bröckers hat darüber ein Buch veröffentlicht, das, basierend auf seinen Reportagen auf der Internetseite TELEPOLIS, all das Befremdende in Hinblick auf die Attentate und deren Hintergrund zur Sprache bringt. Was in den ersten Kapiteln noch launig beginnt,
"Dieses Buch...plädiert dafür, die Konspirologie aus der Verbannung als schmutzige, unscharfe Erkenntnistheorie zu befreien und als kritische Wahrnehmungswissenschaft ernst zu nehmen:", S.10,
das erweist sich auf den folgenden Seiten als ernst zu nehmendes Buch über mögliche Ansätze zur Klärung der näheren Umstände dieser Verbrechen.

Zu groß ist die Liste der Hinweise auf eine Verschleppung der Untersuchnungen, auf eine Vertuschung von Fakten und auf die Behinderung der Ermittlungen. So sollen laut Bröckers die US-amerikanischen Behörden von den Anschlägen im voraus gewußt, jedoch nichts zu ihrer Verhinderung getan haben. Erinnerungen an Pearl Harbour tauchen auf, denn auch von diesem Angriff der Japaner wußte die damalige US-Regierung unter Roosevelt Bescheid. Sie hat nichts getan, um das zu verhindern, sondern den Angriff als Motiv zum Kriegseintritt gegen Deutschland benutzt.

Des weiteren wurden unerklärliche Finanztransaktionen in Bezug der betroffenen Fluggesellschaften, die auf ein gewisses Maß an Insiderwissen deuteten, nicht weiter verfolgt. Die Flugschreiber sind bis auf einen angeblich alle zerstört. Dies und vieles andere spricht Bröckers in seinem Buch an. Trotz der Tatsache, das es schon in seinem Titel auf Verschwörungen und Verschwörungstheorien hinweist, hält sich der Autor doch im wesentlichen an die bekannten Fakten.

Es würde hier zu weit führen, alle die Merkwürdigkeiten aufzuführen, die Bröckers aufzeigt. Doch stellvertretend dafür sollen hier zwei erwähnt werden, die auch dem Verfasser dieser Zeilen schon am Tage der Attentate aufgefallen sind.
1. Wie konnten die vier Flugzeuge so lange "unbemerkt" in die falsche Richtung fliegen, noch einige Flugmanöver machen, um dann sozusagen in aller Ruhe in die Gebäude einzuschlagen? Wo war die Aamerikanische Flugabwehr?
2. Die veröffentlichten Bilder vom zerstörten Pentagon zeigten nirgendwo Trümmer eines Flugzeugs und der angerichtete Schaden war doch für den Absturz einer Boeing etwas zu gering.
Neben diesen Tatsachen weist der Autor jedoch auch auf den politischen Zusammenhang zwischen Bin Laden als Geschöpf der CIA und US-amerikanischen Ölinteressen in der Region um Afghanistan nach. Alles in allem entsteht auch bei einem neutralen Beobachter der Eindruck, das nicht alles so gewesen ist, wie es in den Medien dargestellt wurde. Viele Fragen bleiben offen, die auch das vorliegende Buch nicht beantworten kann und will.

Bröckers macht vielmehr darauf aufmerksam, das auch die Medien versagt haben, indem sie unkritisch über die Ereignisse berichtet haben. Die Aufgabe eines investigativen Journalismus ist nun einmal das Nachforschen und Recherchieren. Dies ist bis auf wenige Ausnahmen nicht geschehen und ruft natürlich erst recht die Anhänger von Verschwörungstheorien auf den Plan.

Zu oft hat es sich in der Vergangenheit gezeigt, daß Geheimdienste ihr eigenes Süppchen kochen, wenn es um nationale und internationale Belange geht. Der Mord an J. F. Kennedy und das kubanische Debakel in der Schweinebucht zeigen, wie sehr der veröffentlichten Meinung zu mißtrauen ist. Drogen- und Waffenhandel ist seit langem eine Domäne der Geheimdienste. Solange nicht alle Fakten veröffentlicht sind, solange wird es auch Verschwörungstheorien geben.




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