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Eine verschworene Einheit von New Yorker Feuerwehrleuten hat einen perfiden Plan geschmiedet: Unter dem Deckmantel ihrer vermeintlich lebensrettenden Aufgaben legen sie Brände in Wohn- und Geschäftshäusern, um im anschließenden Chaos – vornehmlich bei Juwelieren und anderen wertvollen Zielobjekten – ungestört Raubzüge zu verüben. Dabei bedienen sie sich modernster Technologien und raffinierter Methoden, die ihnen bislang jede Spurabwägung seitens der Ermittlungsbehörden verwehrt haben.
Im Zentrum dieser Aktionen steht Ben, selbst Teil dieser kriminellen Allianz. Sein Vertrauen in die Kameradschaft zerbricht, weil seine Partnerin und ihr Sohn spurlos verschwinden. Misstrauisch gegenüber seinem eigenen Team, verdächtigt er die anderen Feuerwehrleute, hinter dem Verschwinden seiner Familie zu stecken. In einem verzweifelten Hilferuf hinterlässt er eine verschlüsselte Botschaft an einem Wagen der Polizei; voller Andeutungen über sein Handeln und seine verhängnisvollen Verbündeten und in der Hoffnung, dadurch nicht nur die Wahrheit ans Licht zu bringen, sondern auch seine Liebsten zu retten.
Hier betritt Andy Nearland die Bühne: eine brillante, freiberufliche Ermittlerin, deren Spezialgebiet das Undercover-Ermitteln ist. Sie erhält zwei klare Aufträge: Zum einen muss sie herausfinden, was wirklich mit Bens Freundin und ihrem Sohn geschehen ist, zum anderen gilt es, die Machenschaften der korrupten Feuerwehrleute lückenlos zu dokumentieren. Ihre Bereitschaft, sich mit unerschütterlicher Konsequenz in jedes noch so gefährliche Umfeld zu begeben, verleiht der Erzählung eine außergewöhnliche Intensität.
Die Handlung entfaltet sich in abwechselnden Perspektiven: Kapitel für Kapitel erleben wir Bens verzweifelten Spagat zwischen Täuschung und moralischem Erwachen sowie Andys konsequentes Vordringen in die Welt der Brandstifter. Beide Protagonisten leben auf Abruf, stets mit dem Damoklesschwert der Enttarnung im Nacken. Während Andy akribisch Informationen über die vier Feuerteufel zusammenträgt, setzt Ben seinen Alltag als Feuerwehrmann fort, als wäre nichts geschehen, was die latente Bedrohung der Entdeckung noch greifbarer macht.
Das kunstvolle Spiel mit den Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion steigert sich sukzessive zu einem beinahe unerträglichen Spannungsbogen. Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass Andy bei Matt, dem rücksichtslosen Anführer der Bande, als vermeintliche Informantin in Ungnade fällt; ein klares Omen für den unausweichlichen Showdown, bei dem nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch der Ablauf eines letzten, großen Raubüberfalls auf dem Spiel steht.
Besonders faszinierend ist Andys Undercover-Erfahrung: Ihr fundierter Hintergrund und die minutiöse Ausarbeitung ihrer Tarnidentität erlauben es ihr, stets einen Schritt voraus zu sein, selbst wenn die Verbrecher alles daransetzen, ihre wahre Motivation offenzulegen. Gerade diese Mischung aus psychologischer Finesse und investigativem Geschick macht sie zu einer Figur, die weit über die üblichen Thriller-Stereotypen hinausreicht.
Mit dieser packenden Erzählung beweist Candice Fox einmal mehr ihr Können, vielschichtige Charaktere in lebensgefährliche Situationen zu manövrieren und gleichzeitig eine atmosphärisch dichte, unheilvolle Stimmung zu erzeugen. Ihre Protagonisten sind innerlich zerrissene Seelen, deren fragile Beziehung zur Gesellschaft sie immer wieder an den Rand des Abgrunds treibt und deren Konflikte die Leserinnen und Leser bis zur letzten Seite in ihren Bann ziehen.
Meine Bewertung:
Veröffentlicht am 11. Mai 2025