Buchkritik -- Tom Clancy -- Das Echo aller Furcht

Umschlagfoto  -- Tom Clancy  --  Das Echo aller Furcht Da ich kein ambitionierter Skifahrer bin, aber trotzdem eine 14-tägige Wintersportreise gewonnen hatte, überlegte ich mir, was wohl die beste Möglichkeit sei, sich auf diesen Winterurlaub vorzubereiten. Skifahren wollte ich ohnehin nicht lernen und die übliche Fetenkultur ist auch nicht gerade meine Welt. Blieb also nur eines übrig, nämlich die Lektüre. Da ein Wintersportort nicht gerade zur Muße für philosophische Abhandlungen läßt, entschied ich mich für einen Romane aus dem Spionagemilieu. Diesen, obwohl schon 1991 veröffentlicht, möchte ich Ihnen dringend empfehlen.

Tom Clancy erzählt in seinem Roman "Das Echo aller Furcht" die spannende Geschichte eines terroristischen Angriffs auf die USA. Wieder einmal steht die Figur des Jack Ryan im Mittelpunkt der Geschichte. Er ist wohl das Alter ego von Tom Clancy, denn in allen seinen Romanen spielt er die wichtigste Rolle.

Gerade zu der Zeit, als es gelungen schien, den Nahost-Konflikt dauerhaft zu entschärfen, bauen arabische Terroristen mit Hilfe eines Ost-Deutschen Nuklearwissenschaftlers eine Wasserstoffbombe und bringen sie in Denver beim Endspiel um die amerikanische Footballmeisterschaft zur Explosion.

Tom Clancy beschreibt die Vorgeschichte dieses Anschlags. Auf ständig wechselnden Schauplätzen erzählt er gekonnt und detailliert die verschiedenen Handlungsstränge. Der Punkt in dem alles zusammentrifft, ist wieder einmal Jack Ryan, der Vizedirektor der CIA. Er hat nicht nur an der Terrorfront zu kämpfen, sondern auch mit Intrigen und politischen Machtspielen, die dem Ziel dienen sollen, ihn zu diskreditieren.

Clancy gibt nicht ganz unrealistische Einblicke in die Abläufe einer politischen Maschinerie und in die Einzelinteressen der daran Beteiligten. Mangelnde Informationen führen zu fatalen Fehleinschätzungen des vermeintlichen Gegners und die Welt an den Rand einer nuklearen Katastrophe. Im entscheidenden Moment erweist sich der Präsident der Vereinigten Staaten und seine Sicherheitsberaterin als inkompetent und handlungsschwach. Wieder einmal schlägt die Stunde von Jack Ryan. Er behält als einziger die Übersicht und die Ruhe, um mit der Situation fertigzuwerden.

Die wesentliche Stärke dieses Romans ist die Zusammenführung der einzelnen Handlungsstränge. Scheinbare Nebensächlichkeiten wie z. B. ein im Sturm vom Deck eines Schiffes gerissener Baum, erweisen sich als wichtige Ereignisse in der Handlung. Zufälle bestimmen die Arbeit der Terroristenjäger. Nur die Attentäter können ihre Pläne fast ungestört verwirklichen.

Obwohl es nur ein Roman ist, hatte ich doch mehr als einmal äußerst beklemmende Gefühle beim Lesen. Die Auflösung der ehemaligen Kommunistischen Staaten und das damit einhergehende Chaos beim Verschrotten von Atomraketen, die Begehrlichkeit auf Atomwaffen von terrorunterstützenden Staaten und die Möglichkeit von Nuklearwaffenbesitz von Terroristen, ist eins der Probleme, welches aus der Auflösung der ehemaligen UdSSR resultiert. Die Welt ist mitnichten sicherer geworden. Ein mögliches Szenario beschreibt Tom Clancy in seinem Roman.

Meine Winterurlaubsabende waren jedenfalls sehr spannend.




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