Buchkritik -- Michael Klonovsky -- Der Held

Umschlagfoto  -- Michael Klonovsky  --  Der Held, InKulturA Wenn Historiker aus einer nicht all zu weit entfernten Zukunft einen Blick zurück auf das 21. Jahrhundert werfen, dann werden sie sich vielleicht die Frage stellen, warum die westliche Zivilisation untergegangen ist. Ihr Fazit wird in der Feststellung liegen, dass der Verfall am Aussterben der Männer gelegen hat. Nicht das biologische Aussterben, Gott bewahre, sondern das politisch-ideologische Ausdünnen dessen, was einstmals als heroisch, männlich, stark und heldenhaft gegolten hat.

Der Held ist tot. Michael Klonovsky hat dieser bereits in unseren Tagen ausgestorbenen Gattung einen Nachruf gewidmet. Der Held ist eine am Wirken des (weiblichen) Zeitgeistes irre werdende Anklage gegen die Apologeten des Binnen-I. Frauenquote, Feminismus, Genderwahn und der, zumeist freiwillig initiierte Rückzug des männlichen Geschlechts aus der öffentlichen Wahrnehmung sorgt für die Verweiblichung der Gesellschaft und den bereits in Ansätzen sichtbar werdenden Zusammenbruch einer Gesellschaft, deren Fortschritt, aber auch die Bewahrung des Erreichten, stets durch Männer und ihre Taten gewährleistet worden ist.

In einer Zeit, in der es für einen Jungen bereits anstößig geworden ist, wenn er seinem natürlichen Bewegungsdrang freien Lauf lässt und der von seiner Eltern mit Erlaubnis und tatkräftiger Hilfe einer verweiblichten und verweichlichten Sozialindustrie mit der Beruhigungsdroge Ritalin "befriedet" wird, gibt es keinen Platz mehr für Männer, geschweige denn für Helden.

Dabei, Klonovsky zeigt es, war der Held, der starke und stets präsente Mann, der Garant des Fortschritts und der Sicherheit. Erst aus dem biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau ergab sich das interessante und spannende Wechselspiel zwischen den Geschlechtern. Heute hat das androgyne Bestreben nach Metrosexualität die Differenzen negiert und das Verhältnis zwischen den Geschlechtern unter den Generalverdacht männlicher Brutalität und sexueller Ausbeutung der Frauen gestellt. Grob ausgesprochen bedeutet das, dass es kein Wunder ist, wenn sich immer mehr Männer als Homosexuelle outen, denn die Frauen sind auf dem besten Weg dazu, die neuen Männer zu werden. Dass darunter sowohl die persönliche Attraktivität als auch die gesellschaftliche Ästhetik zu leiden hat, ist evident.

Eine Gesellschaft, die sich ihrer männlichen Tugenden schämt und diese aufgrund eines wild gewordenen Feminismus als brutal, sexistisch und frauenverachtend diffamiert, hat die biologisch determinierten Grundbausteine der Zivilisation bereits zerstört. Klonovsky hat Recht mit seiner Behauptung, dass es dort, wo es keine Männer mehr geben darf, auch keine Frauen mehr gibt, sondern ausschließlich polit-korrekte SiegelbewahrerInnen ideologischer Verblendung.

In einer Zeit, in der das Geschlecht als ein von der Gesellschaft bestimmtes verstanden wird, in der die männliche oder weibliche Identität als von Normen und Regeln definiert verstanden wird und die die biologische Definition von Man und Frau als repressives (männliches) Machtinstrument konnotiert, darf es par ordre de Alice Schwarzer und Co. keine Helden mehr geben. Der Held ist nämlich stark und nimmt sich, was er will. Dieses Nehmen ist kulturell verändert und als Werben um die Frau zivilisatorisch verfeinert worden. Vielleicht haben die Feministinnen im Grunde ihres Herzens große Angst davor, keinen Mann mehr abzubekommen? Im Ernst, wer hat denn schon einmal eine attraktive und gut gebaute Feministin gesehen? Die sind so selten wie ein dreihöckriges Kamel.

Die Abschaffung des Helden resultiert auch aus den Resten einer männlichen "Ritterlichkeit", die sich weigert, gegenüber Frauen gewalttätig zu werden. Diese Chance hat der Feminismus gnadenlos ausgenutzt und den Männern - mit deren stillschweigendem Einverständnis - sukzessive die Eier abgeschnitten. Das Resultat dessen liegt in der Zeugungsverweigerung vieler junger Männern, deren Umgangsrecht mit ihren Kindern nach der Trennung von der Lebensgefährtin in der Regel von derselben mit gerichtlicher Hilfe unterbunden wird.

Klonovsky beschreibt schlimme Zeiten und die Suche nach Helden führt noch nicht einmal auf die Spur von richtigen Männern. Der Zeitgeist ist weiblich. Ob der jedoch bei den kommenden Auseinandersetzungen mit dem Überschuß an männlich-virilem islamischen Potential behilflich sein wird, ist mehr als zweifelhaft. Vielleicht steht die Renaissance des Helden näher, als wir alle es glauben. Hoffentlich erweisen sich die derzeitigen Weicheier dann als würdige Vertreter ihres Geschlechts.




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