Buchkritik -- Linus Geschke -- Engelsgrund

Umschlagfoto, Buchkritik, Linus Geschke, Engelsgrund, InKulturA Born hat fertig! Der letzte Band der Trilogie um den desillusionierten Ex-Polizisten und verurteilten Straftäter, der gern und oft das Gesetz auf seine Weise auslegt, taucht wieder einmal tief ein die menschlichen Abgründe. Sektenwesen, Kriminalität und eine hilflose Polizei, die von der Politik an die Leine gelegt wird, treibt Born ein letztes Mal in die dunkle Welt derjenigen, die sich berufen fühlen, die Welt nach ihrer Vorstellungen zu gestalten.

Der Hilferuf seiner früheren Kollegin Carla Diaz bringt den Ex-Bullen wieder in Kontakt mit dem Russen Andrej Wolkow, der ihm noch etwas schuldig ist. Widerwillig fordert Born diesen Gefallen jetzt ein, denn Carlas Tochter Malin, deren Beziehung zu ihrer Mutter schwer gestört ist, lebt in einer dubiosen Ökosekte. Zwei der weiblichen Mitglieder wurden bestialisch ermordet und Born soll sich der Tochter annehmen und sie aus den Fängen von „Cernunnos“ befreien und zurück nach Berlin zu ihrer Mutter bringen.

Leichter gesagt als getan, denn Malin glaubt hier ihre geistige Heimat gefunden zu haben. Wolkow, der sein kriminelles Imperium nach Berlin verlegen will, hält Wort und schickt seinen besten Killer in die Ardennen, um Malin zu schützen. Dass es dabei ganz andere Zwecken verfolgt, ist klar, denn nicht umsonst ist der „Schachspieler“, der mit seinen Zügen den Gegenspielern, auch Born, immer mehrere Schritte voraus ist.

„Engelsgrund“ ist ein würdiger Abschluss der Reihe um Alexander Born. Linus Geschke schlägt einen großen Bogen um Verführer und Verführte, die sich sowohl im Milieu des Sektenwesens als auch in der organisierten Kriminalität finden. Es gibt keine Guten in diesem Roman. Alle Personen werden von ihren eigenen Dämonen getrieben, allen voran Born und Wolkow. Ein harter und kompromissloser Thriller, dessen Figuren so dunkel sind, wie die Nacht rund um Engelsgrund.

Die Trilogie mag beendet sein, der Schluss bleibt allerdings offen.




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Veröffentlicht am 16. März 2021