Buchkritik -- Alexander von Humboldt -- Über die Freiheit des Menschen

Umschlagfoto  -- Alexander von Humboldt  --  Über die Freiheit des Menschen Ein kleiner Band, herausgegeben vom Insel Verlag, mit dem Titel "Über die Freiheit des Menschen". Noch dazu vom "deutschen Kolumbus" Alexander von Humboldt, Zeitzeuge der französischen Revolution, ein aufgeklärter Mensch des 18. Jahrhunderts. Das alles verspricht eine lesenswerte Lektüre zu werden.

Doch der Titel täuscht. Wer in diesem Werk, herausgegeben von Manfred Osten wirklich etwas über Humboldt und seinen Begriff der Freiheit in Erfahrung bringen möchte, der wird vergebens danach suchen. Bis auf wenige Ausnahmen wie z. B. der Artikel über den "Rechtsstand der farbigen Menschen", oder "Willkürherrschaft der Mönche" findet sich kaum etwas, was den Titel bestätigen könnte.

Es sind vielmehr Reiseschilderungen, bzw. Naturbeschreibungen des europäischen Entdeckers Südamerikas. Humboldts Freiheitsbegriff wird eigentlich nur im langen Vorwort, (es beansprucht ein Viertel des gesamten Buches), ansatzweise deutlich. An vielen Stellen von Humboldts Berichten hat der Leser dagegen das Gefühl, einem Gymnasiallehrer auf Bildungsreise zu begleiten. Trotz aller bekundeten Aufgeschlossenheit waren die Einwohner Südamerikas doch nur "Wilde" für ihn.

Schade, ich hatte mir mehr von diesem Band erhofft.




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