Buchkritik -- Klaas Kroon -- Der Isemarkt-Anschlag

Umschlagfoto, Buchkritik, Klaas Kroon, Der Isemarkt-Anschlag , InKulturA Ein LKW rast in einen von vielen Menschen besuchten Hamburger Wochenmarkt. Das Muster gleicht einem ähnlichen Verbrechen auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, das von einem islamistischen Täter verübt wurde. Als ein Bekennervideo des IS im Internet auftaucht, sind sich die Ermittler einig, dass es auch in Hamburg ein terroristischer Anschlag gewesen ist.

Doch der Ex-Kommissar Hauke Siebold, frühpensioniert, ehemaliger Alkoholiker und bis vor kurzem noch der Spielsucht verfallen, zudem geschieden und Schuldner bei einer jetzt im Gefängnis sitzenden Kiezgröße, hat gegenüber der schnellen Festlegung auf islamisch-terroristische Motive starke Zweifel. Er unternimmt mit Hilfe einer ehemaligen Kollegin eigene Recherchen, die den Fall in einem anderen Licht darstellen.

Ehe sich Siebold versieht, befindet er sich in einer Gemengelage aus unterschiedlichen Motiven zur Klärung des Falles. Als auch noch eine Erpressergruppe mit erheblichen Forderungen auftaucht, droht das Chaos, vor allem das politische, groß zu werden. Wie gut, dass der Frührentner trotz seiner privaten Probleme einen klaren Kopf behält und gegen alle Widrigkeiten die Hintergründe des Verbrechens aufklärt und den wahren Täter zur Strecke bringt.

Trotz einiger Unwahrscheinlichkeiten - seit wann funktioniert die Zusammenarbeit lokaler Ermittler mit dem BKA reibungslos und ohne Animositäten? - ist "Der Isemarkt-Anschlag" ein rasanter, durchgehend spannender Kriminalroman, der den Leser mit schrägen Hamburger Typen und überraschenden Wendungen bestens unterhält.




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Veröffentlicht am 7. Juli 2018