Buchkritik -- Frank Lisson -- Widerstand

Umschlagfoto  -- Frank Lisson  --  Widerstand Ein schmales Bändchen, das es in sich hat. Frank Lisson schreibt sich seinen Ekel und seinen Hass gegen das von Alt 68'ern besetzte politische und kulturelle Terrain der Bundesrepublik von der Seele. Er schreit es förmlich heraus. Diese Zeit ist bleiern, weil politisch-gedanklich manipuliert, kulturell zum Stillstand gekommen und medial verdummt.

Widerstand ist das Aufbegehren gegen die Vereinnahmung des Individuums durch den perpetuierten Linken Zeitgeist. Links, das ist für Lisson Masse und Unkultur, das ist Herdentrieb und politisch korrektes Gutmenschentum. Die Lage in unserer Republik ist schlimm. Wer nicht die Melodie des intellektuellen Mainstreams nachpfeift, der wird aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, darf nicht veröffentlichen, wird medial geächtet. Der Linke Zeitgeist bestimmt, was gesagt werden darf. Abweichende Meinungen werden nicht geduldet.

Akzentuierter und pointierter hat man schon lange keine Gesellschaftskritik mehr gelesen. Daß der Leser überhaupt das Vergnügen hat, dies zu können, ist ausschließlich dem Verlag Edition Antaios geschuldet, der in seiner Reihe Kaplaken originellen Denkansätzen Raum bietet und abseits öffentlich erlaubter Denkweisen frischen Wind in das verkrustete System bringen will.

Frank Lisson, Jahrgang 1970, hat dieses Gespür für Fehlentwicklung und Stagnation in allen Bereichen des Staates. Die Schuldigen sind für ihn schnell ausgemacht. Eine Generation, die vor über 40 Jahren dazu angetreten ist, die Bundesrepublik nachhaltig zu verändern, sitzt heute selbstgerecht und selbstgefällig an den Hebeln der Macht. Politisch, kulturell und medial - die Ideologie der 68'er, obwohl längst gescheitert, wird mit allen Mitteln aufrecht erhalten. Wer dagegen opponiert bekommt bestenfalls ein Veröffenlichungsverbot. Im schlimmsten Fall droht die Rufmordkampagne. Die selbst ernannten Gralshüter der veröffentlichten Meinung dulden keine Abweichler. Sie stellen für Lisson zu Recht den gleichen Typus dar, der schon im Nationalsozialismus Funktionärsposten innehatte.

Der Autor gibt allen denen eine Stimme, die ebenfalls um die geistige Situation der Bundesrepublik besorgt sind. Er zeigt, daß sie mit ihrer Meinung nicht alleine sind und macht Mut dazu, diese auch öffentlich - gegen alle Widerstände - zu äußern.




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