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Buchkritik -- Lothar Fritze -- Der freiheitliche Staat und seine Zerstörer

Umschlagfoto, Buchkritik, Lothar Fritze, Der freiheitliche Staat und seine Zerstörer, InKulturA Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists kann sich des Eindrucks kaum erwehren, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung, einst als Krönung aufklärerischen Denkens gefeiert, einem bedenklichen Erosionsprozess ausgesetzt ist. Diese Grundordnung, die jeden Bürger als einen selbstbestimmten Menschen begreift, der innerhalb der gesetzlichen Schranken frei über sein Leben und das seiner Familie verfügt, scheint in ihrer Substanz gefährdet.

Wie Lothar Fritze in seinem Werk „Der freiheitliche Staat und seine Zerstörer“ eindringlich darlegt, droht der Staat in eine gefährliche Schieflage zu geraten. Eine politisch-mediale Klasse, die sich zunehmend als Vormund des Bürgers versteht, beansprucht, globalistisch-universalistische Ideologien durchzusetzen, die demokratisch weder legitimiert noch vom Volk eingefordert wurden. In dieser ideologischen Anmaßung liegt das Potenzial, die Wurzeln einer (noch) funktionierenden Gesellschaft nachhaltig zu schädigen.

Ein freiheitlich-demokratischer Staat zeichnet sich durch die unveräußerliche Garantie grundlegender Freiheitsrechte, die strikte Bindung an Rechtsstaatlichkeit und die Ausübung der Volkssouveränität aus. Seine Macht gründet sich auf freie und faire Wahlen, während die Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative jeden Machtmissbrauch verhindern soll. Menschenwürde, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit sowie der Schutz der staatlichen Grenzen und das souveräne Recht, über Migration zu entscheiden, sind unverzichtbare Säulen dieses Systems. Die Unabhängigkeit der Justiz und der Schutz von Minderheitenrechten komplettieren das Fundament dieser politischen Ordnung.

Doch genau diese Errungenschaften geraten zunehmend unter Druck. Eine akademisch geprägte Pseudo-Elite, die sich in politischen, medialen und wirtschaftlichen Netzwerken tief verankert hat, versucht, ihre ideologischen Vorstellungen durchzusetzen, ungeachtet fehlender demokratischer Legitimation. Unterstützt durch global agierendes Kapital wird so ein Zustand angestrebt, in dem gesellschaftliche und politische Hegemonie fast unangreifbar erscheinen.

Die Mittel dieser Entwicklung sind vielfältig: mediale Manipulation, die Gleichsetzung veröffentlichter Meinung mit öffentlicher Meinung und die fortschreitende Einschränkung individueller Freiheiten durch den Staat. Selbst juristisch fragwürdige Konstruktionen wie der Vorwurf der „Delegitimierung des Staates“ durch kritische Äußerungen kommen zum Einsatz. Wer sich öffentlich kritisch äußert, riskiert zunehmend soziale Ächtung oder berufliche Nachteile.

Lothar Fritze zeigt mit seiner präzisen Analyse, wie ein politisch-mediales Kartell bereits erhebliche kulturelle und ideologische Hegemonie errungen hat. Wenn Bürger aus Angst vor staatlicher Repression schweigen, ist der freiheitliche Staat existenziell bedroht, denn er lebt vom Wechselspiel zwischen Souverän und Regierung.

Als Gegenmaßnahme skizziert der Autor ein unabhängiges „Gremium“, das staatliche Propaganda und ideologische Beeinflussung öffentlich entlarven soll. Angesichts der fragwürdigen Rolle institutioneller Akteure wie des Ethikrates während der Corona-Krise bleibt jedoch die entscheidende Frage, wer die Zusammensetzung eines solchen Gremiums kontrollieren könnte.

Abschließend bleibt nur die ernüchternde Feststellung, die Fritze mit scharfer Prägnanz formuliert: „Ein Land sehenden Auges in eine Lage zu bringen, in der man auf pure Hoffnung setzen muss, überschreitet die Grenze zum Politisch-Kriminellen.“ Die Entmachtung des Volkes durch eine selbstherrliche Elite ist keine dystopische Vision mehr, sondern eine reale Gefahr. Dem ist in seiner Dringlichkeit nichts hinzuzufügen.




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Veröffentlicht am 16. Dezember 2024