Buchkritik -- Mark Dawson -- Das Duell

Umschlagfoto, Buchkritik, Mark Dawson, Das Duell, InKulturA John Milton schert Schafe. Im tiefsten und heißesten australischen Outback ackert der ehemalige Killer und trockene Alkoholiker zusammen mit einem Freund aus alten Zeiten, Militärzeiten, und dessen kleiner Schwester um die Vierbeiner von ihrer Wolllast zu befreien. Heiß und wild ist übrigens auch die weibliche Verwandte seines Kumpels und sehr zum Ärger Miltons hat sie es ausgerechnet auf ihn, der doch immer Schmerz, Gewalt und Blut anzieht, wie das Licht die Motten, abgesehen.

Sein Erzfeind, der abtrünnige ehemalige israelische Meisterkiller, Avi Bachmann schmort derweil in Angola, dem härtesten Gefängnis der USA wegen zahlreicher Morde. Milton, davon ist Bachmann überzeugt, trägt die Schuld am Tod seiner palästinensischen Frau. Die Leser des letzten Milton-Romans wissen es allerdings besser. Das hält einen Mann wie Avi jedoch nicht davon ab, Milton mit jeder Faser seines Körpers zu hassen.

Vor seinem Verschwinden brachte Bachmann ein Dossier in seinem Besitz, das, würde es veröffentlicht, dem Mossad keine freundlichen Schlagzeilen bringen würde. Mit dieser Erpressung gelingt es ihm, dass der israelische Geheimdienst seine Flucht unterstützt. Ein Massaker ausländischer Agenten an US-amerikanischen Polizei- und Justizbeamten auf US-amerikanischem Boden - Darauf muss man erst einmal kommen.

Bachmann heftet sich an Miltons Fersen und ist ihm bald auf der Spur. Mit von der Partie ist wieder einmal Ziggy, der sich nach den Ereignissen in New Orleans in Japan niedergelassen hat und dort prompt Probleme mit der Yakuza bekommt, weil er das Lieblingsauto eines Oberbosses gestohlen hat.

Milton reist nach Japan, um Ziggys Problem zu lösen und der Computerspezialist hilft im Gegenzug seinem alten Kollegen. Immer mit dabei der Schwester seines Freundes, die, typisch für Milton, durch ihre Bekanntschaft mit dem Ex-Killer ebenfalls ins Visier Bachmanns gerät.

Der nunmehr siebte Roman um den Helden wider Willen ist einer der gemächlichen Sorte. Viel australisches Outback mit fantastischen Sonnenuntergängen, gewürzt mit kleinen Abstechern nach Israel, wo Ziggy mal kurz den Mossad hackt, weiter nach Jugoslawien, wo ein alter Freund Bachmanns seine schützenden Hände über seinen Lieblingskiller hält und wieder zurück nach Australien.

Aber nicht bevor die Fehde zwischen John und Avi ein Ende gefunden hat. Oder etwa doch nicht?

John Milton hat sicherlich viele Fans in der Lesegemeinde, doch meine persönliche Favoritin aus der Feder von Mark Dawson ist und bleibt Beatrix Rose. Sie möge in Frieden ruhen.




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Veröffentlicht am 20. August 2020