Buchkritik --- Guillaume Musso -- Das Atelier in Paris

Umschlagfoto, Guillaume Musso, Das Atelier in Paris , InKulturA Paris kurz vor Weihnachten. Wie jedes Jahr hat der Misanthrop und Alkoholiker Gaspard Coutance, zugleich erfolgreicher Theaterautor aus Amerika in dieser, von ihm gehassten Stadt ein Appartement gemietet, um sein nächstes Stück zu schreiben. Dumm nur, dass durch einen Buchungsfehler zeitgleich die Polizistin Madeline Greene - Leser von Musso kennen sie bereits aus "Nachricht von dir" - von London nach Paris zurückkehrt, um dort ihr aus den Fugen geratenes Leben wieder unter Kontrolle zu bringen.

Was wie eine Plattitüde à la Herzschmerz mit Happyend beginnt, entwickelt sich zu einem rasanten Thriller, in dem beide Protagonisten mit ihren eigenen Dämonen und dunklen menschlichen Abgründen konfrontiert werden. Das gemietet Appartement gehörte dem berühmten Maler Sean Lorenz, der sich von einem Graffiti-Sprayer zu einem anerkannten Künstler entwickelt hat. Nach einem schrecklichen Verbrechen an seinem einzigen Sohn zerbrach sowohl seine Ehe als auch sein kreatives Vermögen.

Als Gaspard und Madeline vom Nachlassverwalter des Malers von drei angeblich existierenden, jedoch verschollenen Gemälden erfahren und von ihm den Auftrag erhalten, sie zu suchen, beginnt für die beiden eine rasante Jagd, die sie tief in die Lebensgeschichte von Lorenz eintauchen lässt. Was ursprünglich als Recherche begann, wird zu einem dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, denn sie finden schnell heraus, dass die offizielle Version der damaligen Ereignisse nicht der Wahrheit entspricht.

Guillaume Musso versteht es wieder einmal, eine Geschichte zu erzählen, die zwei Menschen in die eigene innere Hölle führt – und wieder heraus, und zugleich auch einen spannenden Thriller zu schreiben, der von Paris über New York tief in die Abgründe anderer Personen führt. Gaspard und Madeline betreiben ein munteres Katz- und Mausspiel, an dessen Finten und Finessen der Leser seine Freude hat. Auch wenn das Ende zuckersüß daherkommt, ist "Das Atelier in Paris" ein überaus spannendes Lesevergnügen. Absolut empfehlenswert.




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Veröffentlicht am 4. Juli 2018