Buchkritik -- Dan Brown -- Origin

Umschlagfoto, Buchkritik, Dan Brown, Origin, InKulturA Wieder einmal befindet sich Robert Langdon im Zentrum einer groß angelegten Verschwörung. Sein ehemaliger Student und jetziger Zukunftsforscher Edmond Kirsch hat es durch seine vielen bahnbrechenden Erfindungen zum Multimillionär gebracht, dessen aktuelles Projekt, wie er aus ausdrückt, die Welt radikal verändern wird.

Kurz vor der Veröffentlichung wird Kirsch, der bereits im Vorfeld die führenden Repräsentanten der Weltreligionen - warum eigentlich nur die drei Schriftreligionen? - über seine Forschungsergebnisse informiert hat, von einem Fanatiker einer, scheinbar religiösen Sekte ermordet.

Ein Fall also für Langdon, der sich diesmal weniger mit Symbolen, sondern mit den Möglichkeiten digitalen Fortschritts beschäftigen muss. Immerhin hat Kirsch angekündigt, der Religion, in welcher Form auch immer, den endgültigen Todesstoß zu versetzten und eine Welt zu schaffen, in der ausschließlich Wissenschaft und technischer Fortschritt das zukünftige Leben auf dem Planeten bestimmen.

Dan Brown wäre nicht der erfolgreiche Autor klerikaler und politischer Verschwörungen, Geheimbünden und sonstiger finsterer Mächte, wenn er nicht auch mit seinem neuen Thriller "Origin" eine Parforcejagd durch sein Genre unternehmen würde. Diesmal in Spanien spielend, zieht er einmal mehr alle Register und macht aus einem kurz vor seinem Tod sich befindenden spanischen König, seinem Thronfolger und dessen Liebe zu Ambra Vidal, die Direktorin des Guggenheim Museums in Bilbao, in dem Edmond Kirsch seine Entdeckung vorstellen will, einer finsteren Sekte, der Macht digitaler Massenmedien, konservativen Katholiken und - wieder einmal - den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammenfassend, einen Thriller, der es ob der vielen Versatzstücke dem Leser doch einigermaßen schwer macht, so etwas wie Spannung zu empfinden.

Sicher, das große Geheimnis, das diesen Roman durchzieht wie ein Laufband und das Edmond Kirsch aufklären wollte - woher kommen wir und wo gehen wir hin? - hält den Leser gefangen. Doch als alle Fäden verknüpft sind, die Protagonisten sauber in gut und böse eingeteilt und die, freilich etwas unbefriedigende, Antwort auf die letzte Frage gegeben ist, da reibt man sich doch etwas verwundert die Augen und fragt etwas konsterniert "Das war`s jetzt?".




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Veröffentlicht am 12. Oktober 2017