Buchkritik -- Lisa Randall -- Verborgene Universen

Umschlagfoto  --  Lisa Randall  --  Verborgene Universen Wie ist die Welt, bzw. das Universum aufgebaut und wie nehmen wir es wahr? Gibt es Dimensionen, von denen wir noch keine Ahnung haben, die wir aber auch niemals betreten können?. Lisa Randall versucht mit ihrem Buch Verborgene Universen darauf Antworten zu geben.

Wer sich auf diese 549 Seiten einläßt, der bekommt einen Eindruck davon, womit sich die theoretische Physik aktuell beschäftigt. Nachdem Randall den Leser mit Hilfe einer Darstellung der Fortschritte der Physik im 20.Jahrhundert, sowie einem Exkurs über zusätzliche Dimensionen die Grundlagen ihrer Theorien erläutert hat, beschreibt sie, welche Elementarteilchen bereits bekannt sind und welche es noch gilt zu finden. Die Theorien besitzen die Physiker bereits, doch die dazugehörigen Teilchen müssen noch entdeckt werden.

Trotz aller Bemühungen der Autorin um Verständnis, ist das Buch für Wissenschaftslaien an vielen Stellen schwer zu lesen. Das liegt aber nicht an Lisa Randall, sie sich sehr darum bemüht, die abstrakten Theorien verständlich darzustellen, sondern ist der Komplexität der abstrakten theoretischen Physik geschuldet. Jedes Kapitel hat am Anfang eine kurze Geschichte, die in das folgende Thema einführen soll. Dies ist auch gut gelungen, trotzdem verlangt das Buch seinem Leser eine ganze Menge ab.

Zum Glück gibt es am Ende jedes Kapitels eine kurze Zusammenfassung dessen, was gerade ausgeführt wurde. So kann man diese auch zuerst lesen und sich dann mit dem Kapitel auseinandersetzen. Das ist bei diesem Thema wahrlich keine Schande. Wer sich das Buch im wahrsten Sinn erarbeitet hat, dem winkt als Belohnung der Überblick über den aktuellen Stand der Forschung in Bereich der Elementarteilchen und der Stringtheorie.

Für Lisa Randall ist unser Universum nur eines unter vielen und es liegt für sie deshalb durchaus im Bereich des Möglichen, daß sich nur wenige Millimeter von uns entfernt, ein vollkommen anderes Universum befindet, das wir leider niemals sehen, geschweige denn betreten können, denn es wird uns niemals gelingen, unsere drei Dimensionen zu verlassen.

Die Autorin versteht es dem Leser ihre, teilweise umstrittenen, Theorien nahe zu bringen. Niemals, und das ist sehr positiv, behauptet sie, daß ihre Meinung die Richtige sei. Stets betont sie, welche offenen Fragen es noch gibt und welche Probleme noch zur Lösung anstehen.

Wer sich also auf dieses Abenteuer, denn nichts anderes ist dieses anspruchsvolle Buch für den naturwissenschaftlichen Laien, einläßt, wer ebenfalls Zeit und Geduld mitbringt, der wird mit Einsichten und Aussichten belohnt, von deren Existenz er bislang keine Ahnung hatte. Lisa Randall hat sich mit diesem Buch an die Spitze deren geschrieben, denen es wichtig ist, das ihr Forschungsgebiet wenigstens ansatzweise auch von Laien verstanden wird.

Verborgene Universen ist für mich bereits das Wissenschaftsbuch des Jahres 2007.




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