Buchkritik -- Manfred Reitz -- Verschollenes Gold

Umschlagfoto  -- Manfred Reitz  --  Verschollenes Gold Versunkene Schätze, verschollenes Gold. Einsame Inseln, Piratenschiffe und die Legenden von unermeßlichen Reichtümern, die seit vielen Jahren verschwunden sind. All dies regte die Phantasie eines jeden Kindes an und lies auch mich so manche Nacht darüber nachdenken, wie ich es anstellen könnte, einen dieser unvorstellbar kostbaren und natürlich nur unter großen Gefahren zu entdeckenden Schätze, wieder an das Licht des Tages zu bringen. Die Zeit vergeht, aus Kindern werden Leute mit Berufen. Die frühen Phantasien von verborgenen Schätzen weichen der banalen, aber nichts desto weniger harten Realität des alltäglichen Lebens.

Und nun dies: Ein Buch, in dem all diese großen, unbeschreiblich kostbaren und zudem verschwundenen Schätze aufgelistet werden. Ein naßkalter Dezembernachmittag wird durch die Lektüre des Buches "Verschollenes Gold" von Manfred Reitz zu einem Ausflug zurück in die Vergangenheit. In die eigene der Kindheit und in die der Historie des verschollenen Goldes. Es gab sie also doch, diese Schätze. Von den Reichtümern der Ägypter, den Goldschatz des persischen Königs Darius, über den Hort der Nibelungen, durch deren Lektüre sich vor Jahren noch viele Schüler "quälen" mußten, hin zu dem legenden umwobenen "El Dorado" in Südamerika, dem Schatz der Templer und dem Gold des Zweiten Weltkriegs. Manfred Reitz dokumentiert sie detailliert und fachkundig. In zwanzig Kapiteln, auf insgesamt 160 Seiten, läßt er die Geschichte der verschwundene Kostbarkeiten Revue passieren. Immer spannend berichtet, reichlich mit Bildern versehen und quasi als Zugabe versehen mit Kartenausschnitten der betreffenden Gegend.

Viele der von ihm beschrieben Schätze sind legendär, weil sie nach ihrem verschwinden nie wieder gefunden wurden, wie zum Beispiel der britische Kronschatz des Königs "Johann ohne Land", der am 12. Oktober 1216 in einem Wattgebiet an der englischen Ostküste abhanden kam. Einige wurden aber auch wieder gefunden und gingen danach nochmals verloren. So geschehen mit dem mysteriösen Fund eines französischen Priesters 1891 in Südfrankreich. Die Theorien der Herkunft dieses Schatzes reichen von den Westgoten bis zu den Templern. Nach den Tode des Priesters verlor sich allerdings auch jede Spur dieses Schatzes.

Obwohl manchmal scheinbar legendär, verliert sich Reitz doch niemals in Spekulationen, sondern schildert anhand historischer Fakten den letzten bekannten Ort und die Art und Weise des Verschwindens der Reichtümer. Wem als das noch nicht reicht, für den hält Reitz eine umfangreiche Literatursammlung über dieses Thema bereit. Wenn Sie auch mal versuchen wollen einen versunkenen Schatz zu heben, denken Sie daran: Vorher klären, wem er danach gehört. Dem Finder oder dem Staat auf dessen Territorium er gefunden wird.

Zum Schluß noch eine Bemerkung: Viele der von Reitz beschriebenen Schätze werden wohl, wenn es sie denn wirklich gegeben hat (und wer zweifelt denn schon ernsthaft daran), niemals gefunden werden. Doch das soll ja niemand stören. Hauptsache wir wissen in unserer Phantasie davon.

Übrigens, in den nächsten Monaten bin ich leider nicht zu sprechen, denn ich begebe mich, ausgerüstet mit Schaufel und Spitzhacke auf die Insel San Cristobal, die östlich von Neuguinea, in der Salomonen-Gruppe liegt, um dort nach einem Piratenschatz zu suchen.....




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