Buchkritik -- Julia Schramm -- Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin

Umschlagfoto  -- Julia Schramm  --  Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin Dass ein Universitätsstudium keine Garantie für die Fähigkeit ist, seine Gedanken strukturiert und stringent zu Papier zu bringen, zeigt das Büchlein "Klick mich" von Julia Schramm. Deren "Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin" sind eine nervtötende Mischung aus infantilem Gesülze und unreflektiertem Geschurbel aus dem Mund einer anscheinend nicht erwachsen werden wollenden Frau.

Worüber soll der Leser mehr erstaunt, besser, erschrocken sein? Über das Unvermögen der Autorin auch nur einen einzigen Gedanken schlüssig zu Ende zu führen oder ihr merkwürdiges Sendungsbewusstsein, den Leuten das Internet erklären zu wollen? Hallo Julia, das wissen wir selber! Argumentation ist ohnehin nicht die Schramm`sche Sache, die Autorin ist bei allen ihren Auslassungen sowieso im Recht. Da braucht es auch keine Diskussionen mehr.

Wer sich tapfer durch die wenigen Seiten quält, dem wird außer Selbstbeweihräucherung und Egozentrik nichts Wesentliches geboten. Partygeschwätz, eine Prise digitales New-Age Geschwurbel, ansonsten viel, sehr viel, heiße Luft. Man kann nicht glauben, dass diese Frau, selbst ernannte Superklickse, einen Universitätsabschluss erlangt hat. Oder sind die Zeiten vorbei, in denen die Befähigung zu einer sinnvollen Abschlussarbeit eine der wesentlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium gewesen ist?

Man kann diesem Elaborat noch nicht einmal die Beleidigung der Intelligenz seiner Leser vorwerfen, dafür ist es einfach zu schlecht. Es ist entweder eine Totalverarsche der eigenen digitalen Gesinnungsgenossen oder ein erschreckendes Beispiel für das flächendeckende Versagen des deutschen Bildungssystems.

Es muss schlecht um den Albert Knaus Verlag bestellt sein, denn anscheinend kann sich der Herausgeber noch nicht einmal mehr einen Lektor, der sein Handwerk versteht, leisten. Jeder Verleger, der über ein gewisses Mindestmaß an Stil und Stolz verfügt, hätte von der Veröffentlichung solches post-pubertären Gedöns abgesehen. Du meine Güte, da gibt es in den Selbstverlagen jede Menge bessere Bücher, die leider niemals ein großes Publikum erreichen werden.

Wer für dieses Buch Geld bezahlt...




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