Buchkritik -- Steffen Jacobsen -- Trophäe

Umschlagfoto, Steffen Jacobsen, Trophäe, InKulturA Es muss einen Grund haben, dass die Romane skandinavischer Kriminalautoren einen besonderen Reiz haben. In ihnen ist auf wunderbare Weise alles vorhanden, was einen guten, intelligenten und spannenden Thriller ausmacht. Einer dieser Autoren ist Steffen Jacobsen, dessen neuer Roman "Trophäe" dem Leser einmal mehr unter die Haut geht.

Nach dem Tod ihres Vaters findet Elisabeth Caspersen, in dessen Safe einen Film, der Szenen einer brutal endenden Menschenjagd zeigt. Die Erbin eines dänischen Firmenimperiums beauftragt den Privatermittler Michael Sander herauszufinden, ob einer der im Film nur schemenhaft gezeigten Menschenjäger ihr Vater sein könnte. Der Ex-Soldat und Ex-Polizist Sander nimmt den Fall an und beginnt mit der Suche nach der Identität von Opfer und Täter.

Gleichzeitig ermittelt die Kommissarin Lene in einem Fall von Selbstmord, der wie ein Mord arrangiert wurde. Das Opfer ist ein ehemaliger dänischer Elitesoldat. Geschickt verbindet Jacobsen die beiden Handlungsstränge und lässt sie in einem absolut perfekt geschriebenen Finale zusammenfließen.

Michael Sander und Lene lernen sich im Verlauf der Nachforschungen kennen und schnell wird ihnen klar, dass sie es mit einem Gegner zu tun haben, der vor nichts zurückschreckt, um seine Identität zu wahren.

"Trophäe" ist ein rasanter Thriller über Soldaten, die von ihrem Dienst in den Krisenregionen der Welt mental gestört heimkehren und die sich an den perversen Spielen vermögender Männer beteiligen und damit Geld verdienen.

Der Roman ist brutal, benutzt die dargestellte Gewalt jedoch nicht als Selbstzweck, sondern beschreibt eine, von der gesellschaftlichen und sozialen Norm abgehobene Welt der Superreichen, für die ein Menschenleben keinen Wert hat und die aus purem Vergnügen Menschen töten.

Steffen Jacobsen geht seinen Roman mit großem Tempo an und hält es bis zur letzten Seite. Seine Figuren sind mit einer fast beängstigen Realität beschrieben, dass man glauben möchte, aber nicht hoffen sollte, diese hätten lebende Vorbilder.

Freunde intelligenter und spannender Kriminalromane kommen bei diesem Autor auf ihre Kosten. Klasse Unterhaltung bis zur letzten Seite.




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Veröffentlicht am 01. Januar 2015