Das entlarvende Schweigen der „Woken Community‟

Da liegen Frauen verschüttet unter Trümmern, und der fromme Taliban hat einen göttlichen Einfall: „Hände weg, Brüder, es könnte unkeusch sein, ein sterbendes Weib zu berühren.“ So stirbt man in den Ruinen nicht am Gewicht des Betons, sondern am Gewicht der Frömmigkeit. Und während diese mittelalterliche Farce in Afghanistan zur grausigen Realität wird, nickt der Westen ergeben, oder noch besser: Er schweigt, als wäre es ein Akt höherer Toleranz.

Die „woke“ Priesterschaft, die sonst bei jedem falsch gesetzten Komma hyperventiliert, bringt es fertig, den fanatischen Irrsinn nicht einmal zu flüstern. Nein, stattdessen verklären dieselben Stimmen hierzulande das Kopftuch, jenes Symbol, das Frauen in ebenjener Weltordnung zur Unsichtbarkeit verdammt, zum leuchtenden Banner weiblicher Freiheit. Hardcore-Feministinnen, die einst BHs verbrannten, pilgern heute mit gesenktem Blick hinter der Hijab-Trägerin her und nennen das „Empowerment“. Der Fortschritt ist offenbar rückwärtsgerichtet.

Man könnte lachen, wäre es nicht so zynisch: Während Frauen in Kabul im Schutt ersticken, verteidigen deutsche Feuilletonistinnen und Gender-Professorinnen mit Schaum vorm Mund das „Recht auf Selbstbestimmung“, nämlich das Recht, sich ein Zeichen der Unterwerfung überzustreifen, und das bitte schön auch noch als feministischen Triumph zu feiern. Das Stockholm-Syndrom hat endlich seine akademische Anerkennung gefunden.

Und so wuchert die Bigotterie: In Afghanistan wird das Kopftuch zur Zwangsjacke, in Berlin zur modischen Tugend. Dort stirbt man daran, hier wird es auf Podien bejubelt. Dass die Logik dabei unter den Trümmern bleibt, stört niemanden. Hauptsache, die Inszenierung stimmt, die eigene moralische Pose glänzt im Spiegel.

Kurzum: Die Allianz aus fanatischem Islam und westlicher Wokeness ist ein groteskes Paar. Der eine unterdrückt offen, die anderen decken es mit dem Deckmantel der Toleranz zu. Gemeinsam liefern sie das perfekte Schauspiel, in dem Frauen entweder buchstäblich vergraben oder symbolisch verschleiert werden, und beide Male klatscht das Publikum, weil es sich so unfassbar gerecht vorkommt.

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