Die Rentner-Radikalisierung: Wenn Opa zum schlimmsten Feind der Demokratie wird
Liebe Leserinnen und Leser,
setzt euch hin, greift zum Eiswürfel und einem kühlen Bier (oder Kräutertee, je nach Konstitution) , denn hier kommt der große „Rentner-Radikal-Report“: Ein wahres Meisterwerk der pseudowissenschaftlichen Glaskugelkunde, womöglich im Tiefflug aus dem letzten FOCUS‑Sommerloch abgestürzt.
§ 1 Die grundlegende Theorie
Martina Lackner (PR-Agentur‑Inhaberin, Psychologin, Bestseller‑Selbsthilfe‑Autorin , klingt seriös) enthüllt:
• Direkt nach dem Rentenbeginn werde der brave, deutsche Mann über 60 zu einem identitätslosen, austauschbaren Wesen , das fühle sich wie ein „Niemand“ und verliere jeglichen Bezug zur Demokratie.
• In der Freizeit drohe der Infinite‑Scroll ins Internet, dort sei jede Meme‑Kolonne eine Einladung zur rechtsradikalen Erleuchtung.
• Die Schuld? Ganz klar: Geflüchtete, Frauen, die Medien , ideal projektive Schattenmechanismen!
Ein Meisterstück der simplen Ersatzhandlung: Henne, Ei, Schuld , schnipp, schnapp: „Die Migranten sind schuld!“ , und schon hat der arme Rentner eine neue Rolle als Populist. „Verlässlich radikalisierbar“, natürlich , als wäre Oma kein wirklicher Kündigungsgrund für die demokratische Gesinnung.
§ 2 Warum genau Männer über 60?
Die Theorie funktioniert wie folgt:
Schmerz: Rolle verloren. Jahrzehnte als Versorger, Fachmann, Entscheider , und zack: der Ruhestand löscht den Sozialstatus.
Projektion: Schuld nach außen. Denn was tun mit eigener Existenzangst? Flüchtlinge verteufeln macht ungeheuren Spaß und hilft beim Identitätsversuch.
Flucht in digitale Filterblasen. TikTok, Telegram, Internetforen , da warten Verzweifelte darauf, radikalisiert zu werden (selbst mit Rollator).
Voilà: „Alter Weißer Mann radikalisiert sich, weil er halt nicht mehr gebraucht wird.“
§ 3 Die therapeutische Lösung laut Pseudowissenschaft
Wenn das Weltbild bereits „verfestigt“ ist , Aha! , kommt die große Erlösung:
• „Verstehen statt verharmlosen“ , also: liebevoll Signale deuten, dabei aber nie vergessen: der Mann ist UNTER VERSCHWÖRUNG.
• „Soziale Räume schaffen“ , ergo: Rentner-Zirkel, Kaffeekränzchen, Petanque, Bingo , und vielleicht kann man ja im Chor „Bella Ciao“ singen, damit alle gleich antifaschistisch sind.
• Und bei fortgeschrittener Radikalisierung: Schau mal, Papa , hier gibt’s Therapie, speziell für alte Männer, Beratung, Rückholprogramme.
So bizarr: Wer Jahre gebraucht hat, um schräge politische Ansichten zu formen, wird mit einer Broschüre „Rentnermutmacher“ in 24 Stunden wieder demokratiefest.
§ 4 Satirische Gegenhypothese
Stell dir vor:
• Ein Mann über 60 hat jahrelang gearbeitet, Familie versorgt, Steuern gezahlt , und darf plötzlich „nur noch“ Rentner sein?
• Statt ihn zu ersetzen, könnte man ihn fragen, was er wirklich will. Vielleicht hat er Hobbys. Vielleicht ist er Vegetarier. Vielleicht ist er Veganer. Vielleicht hat er Freunde. Vielleicht keine Ahnung von Telegram oder TikTok.
• Hunderte Rentner treffen sich täglich zum Kartenspielen , keinem wurde nachgewiesen, Demokratie zerlegt zu haben.
Aber keine Sorge: Laut der „Rentner-Radikalisierungs-PR-Lounge“ reicht ein irritierter Blick auf eine Wochenzeitung, um endlich in den inneren Sog rechtsradikaler Sprechblasen zu kippen.
§ 5 Die Medienfunktion: Sommerloch-Retter per Definition
Dieses Konstrukt ist perfekt für’s Medien-Sommerloch:
Ein Aufmacher mit Triggerworten: „Radikalisierung“, „alte Männer“, „Demokratie in Gefahr“.
Eine ernst klingende Expertin (Psychologin + PR-Agentur), die ein dramatisches Narrativ entfaltet.
Keine echten Daten, keine empirischen Studien, aber viele suggestive Formulierungen: „Viele dieser Männer“, „oft“, „häufig“.
Ein instinktiver Reflex beim grauen Leser: „Ja, genau, ich kenne einen alten Opa, der mal böse geguckt hat…!“
Fertig ist der typische Clickbait: Angst verkaufen, Artikel klicken, Kommentarbereiche schüren , ohne Unterstützung durch Fakten. Fang die Zielgruppe , und monopolisiere das Thema.
§ 6 Ein satirisches Therapieprogramm gegen die Pseudowissenschaft
1 Anti-Radikalisierungs-Alphatest:
• Jeder ältere Mann erhält statt TikTok einen Luftballon.
• Statt Memes studieren: Memorie spielen gegen Vergesslichkeit.
• Sozialkontakt statt Social Media: Oma, Enkel, Hund, Garten , direkte Menschlichkeit statt digitaler Bubble.
2 Anti-Pseudowissenschafts-Zertifikat:
• Alles, was behauptet, „die Gruppen X sind grundsätzlich gefährdet“, muss einen Peer-Review-Teebeutel enthalten.
• Wer schreibt: „Viele dieser Männer“, muss mindestens 27 Interviews als Beweisfoto beifügen.
• „Blitzradikalisierung“: Nur erlaubt, wenn wirklich ein Elektroschocker gezeigt wird , am besten beim Bingo-Abend.
3 Fakten-Torcall gegen Panikmache:
• Studie: Standard-Rentner radikalisieren sich eher selten , höchstens mal über Gartenzäune.
• Realitäts-Check: Twitter- und Telegram-Hasser-Seminare erzeugen keine rechten Attentäter über Nacht , selbst Rap-Skeptiker bleiben friedlich.
• Social Media Algorithmen fördern Hassgruppen , aber selten den 65‑jährigen Hobbygärtner.
§ 7 Schlussgedanken mit schwarzem Humor
Liebe Pseudowissenschaft, wir danken dir! Dank dir wissen wir endlich:
• Wer über 60 ist, braucht Therapien gegen das Rückfallrisiko in die Demokratie.
• Wer im Ruhestand lebt, kämpft täglich mit einem virtuellen Hexenhammer.
• Wer seine Kinder besucht, macht sich verdächtig gegenüber der Meinungs-Lobby.
Aber hey , irgendwann musste der Sommer ja gefüllt werden. Wenn keine Flüchtlingskrise da ist, keine Gen‑Z-Hysterie, keine Klimakatastrophe , dann muss eben Opa herhalten.
Also: Wer seinen Vater liebt, schenkt ihm besser ein Buch, keine Therapie! Wer seine Mutter liebt, schenkt ihr gute Laune, kein schlechtes Gewissen! Und wer Demokratie liebt: Lernt endlich, zwischen echtem Extremismus und normalem Leben zu unterscheiden.
Ende der Satire , jetzt holt euch ein Eis und genießt den Sommer. Und falls euer Opa mal wieder über Politik meckert: stellt ihm einen Stuhl in den Garten und hört zu. Vielleicht macht ihn das tatsächlich glücklicher als jede „Anti‑Radikalitäts‑Beratung“.