Die neuen Superspreader

Die Infektionsepidemiologie versteht unter einem Superspreader einen infizierten Organismus bzw. Wirt, der seine Erkrankung an eine außergewöhnlich hohe Zahl anderer Individuen weitergibt.

So weit, so medizinisch.

Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists glaubt aber noch eine andere Erscheinungsform, eine viel kontagiösere Erscheinungsform des geistigen Superspreadings ausgemacht zu haben: der Aktivist.

Dieser ist einer, der nicht automatisch durch besondere Sach- und Fachkompetenz zum, etwas flapsig ausgedrückt, Erklärbär wird. Er oder Sie – diese Form des Superspreadings findet sich erstaunlicherweise oft in weiblicher Gestalt – ist auch kein Mandatsträger, Wissenschaftler oder sonst ein irgendwie von Erkenntnis und Kompetenz befleckter Zeitgenosse, sondern vielmehr eine Person, die sich mitten im Stadium der infantilen Forderung nach sofortiger Wunscherfüllung befindet und dabei, eben mangels Ausbildung, Wissen oder Kompetenzen, vulgo ohne Fähigkeiten, die zur Problemlösung beitragen, daherkommt und dieses Manko durch dem Zeitgeist gefällige, nichtsdestotrotz jedoch hohle Phrasen überspielen will.

Superspreader – warum fallen mir ausgerechnet jetzt die Damen Thunberg und Neubauer ein? – und Aktivist sind auch keine Berufsbezeichnungen, auch wenn das die Qualitätsmedien gern unter dem Mantel der Augenwischerei so darstellen, sondern Personen, die sich für eine Sache, z. B. Freiheit für Gummibärchen einsetzen und dies mithilfe großen medialen Tamtams propagieren.

Macht das diese Superspreader automatisch zu kompetenten, also wirklichen Fachleuten und nicht zu „Medienexperten“ der Öffentlich-Rechtlichen-Verdummung? Ganz und gar nicht. Fachleute sind die Menschen, die konkrete Lösungen für konkrete Probleme aufgrund analytisch-korrekt aufgearbeiteter Fakten anbieten können.

Die logischen Fragen lauten also: Welche wissenschaftlichen Abhandlungen haben die Damen Thunberg und Neubauer zu ihrem Kernthema, das aktuell anscheinend weit gefasst daherkommt, bislang veröffentlicht? Welche Art von Felduntersuchungen haben sie betrieben und wo kann der interessierte Bürger diese einsehen?

Oder, und dieser Verdacht beschleicht den aufmerksamen Beobachter, geht es nicht doch eher um mediale Selbstdarstellung, die unterstützt vom zunehmend hilfloser agierenden polit-medialen Komplex anstelle von harten Fakten lieber mit Transparenten und Plakaten, gepaart mit vom Hüpfvirus befallenen Schulschwänzern jugendlich unerfahrenen Weltrettern, Eigenwerbung betreibt?

Es kann auch möglich sein, dass Aktivisten, jugendliche zumal, ganz genau wissen, dass ihre Fähigkeiten mangels Fleiß und Intelligenz niemals ausreichen werden, um erfolgreich einen produktiven Beruf auszuüben. Da ist es doch allemal besser, sich lautstark, aber nichtsdestotrotz unbelastet von Wissen, ein warmes, gut alimentiertes Pöstchen in den zahlreichen von der Regierung vom Steuerzahler finanzierten Stiftungen, Vereinen oder Nichtregierungsorganisationen zu sichern. Fernsehauftritte inklusive.

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