Benachteiligter, ein Beruf mit Zukunft

Viele Berufe und Handwerke sind im Lauf der Zeit obsolet geworden oder noch dabei, eine aussterbende Art zu werden. Böttcher, Wagner, Gerber, Köhler und andere haben den ökonomisch-industriellen Wandel nicht überlebt und wurden von der Modernisierung, die deren Dienste nicht mehr benötigte, in den Orkus der Vergessenheit befördert. Wer braucht z. B. heute noch Schriftsetzer oder -gießer?

Doch es gibt auch zahlreiche neue Berufe, an die vor fünfzig Jahren noch niemand dachte, weil weder die Technik noch das Wissen, die beiden wesentlichen Voraussetzungen für Fortschritt, vorhanden waren, um den heutigen Erfordernissen Genüge zu tun.

Webdesigner, Programmierer und andere digitale Produktions- und Erwerbszweige haben in großen Teilen handwerkliche Tätigkeiten an Maschinen und Industrierobotern übergeben und so mancher Schriftsetzer tat gut daran, sich auf die neuen Arbeitsmethoden umschulen zu lassen, wenn er nicht den Rest seines Erwerbslebens von staatlichen Finanztransfers leben wollte.

Jetzt freuen sich die modernen, vorzugsweise westlichen Industrienationen über einen weiteren neuen Beruf, der sich daranmacht, die Hitliste der beliebtesten Jobs, die jeder Mann und jede Frau auch ohne Vor- und Ausbildung, ohne Wissen, ja sogar ohne Kenntnis der jeweiligen Landes- und Verkehrssprache ausüben kann.

Es ist das neue Berufsbild des Benachteiligten, das denen, die es ausüben, egal ob männlich oder weiblich, Hauptsache PoC – was zu Prä-Benachteiligten Zeiten farbig hieß – Anerkennung, Respekt, Unterkunft und Verpflegung, medizinische Vollversorgung, reichliches Handgeld, das mitunter, siehe Berlin/Görli, durch lukrative Nebeneinkünfte aufgestockt werden kann, verheißt. Oder, auch das ist möglich, Benachteiligte(r) kann, wenn es die Kenntnisse der lokalen Verkehrssprache erlauben, einen Verein gründen, der lautstark die Interessen dieser Berufsgruppe, quasi als Gewerkschaft der Quengler, vertritt und somit aufgrund der ebenfalls topaktuellen Prämisse „Systemrelevanz wegen Buntheit“ ebenfalls vom autochthonen Steuerzahler, dem Hassobjekt der Vorwürfe seitens Benachteiligter, subventioniert wird.

Was ist das Besondere, die Einzigartigkeit und das Alleinstellungsmerkmal des Benachteiligten? Der oder die Benachteiligte muss behaupten, dass er oder sie aufgrund abweichenden Aussehens bezüglich der aufnehmenden Mehrheitsgesellschaft von Teilen dieser diskriminiert, ausgegrenzt, verfolgt, verulkt und nicht sofort mit kostenlosem Wohnraum plus reichlich Taschengeld versorgt wird.

Zusätzlich können die Betroffenen ihr Anliegen, ihre Sorgen, Nöte und Ängste, ihre gesamte Phantasiewelt dadurch unterstützen, dass sie glaubhaft versichern, sie würden von ihrer fremdenfeindlichen sozialen Umwelt dazu genötigt, sich deren Regeln und Gewohnheiten anzupassen. In besonders schweren Fällen von eingebildeter Benachteiligung kann gegenüber der Mehrheitsgesellschaft auch der Vorwurf der Rassismus hilfreich sein, besonders, wenn diese auf die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften besteht.

Da es zwar bereits sehr viele Beschäftigte in diesem neuen Berufsfeld gibt, die jedoch leider nicht alle mit den erfolgreichsten Tricks zur Anerkennung des Status eines Benachteiligten vertraut sind, wird von einschlägigen, auf das autochthone Volk scheißenden Volks- und Kirchenvertretern, sowie Mitarbeitern von NWO-NGOs die Kontaktaufnahme zu speziell über Kenntnisse des Benachteiligtseins (Studium der Soziologie zwingend erforderlich) verfügenden Experten empfohlen.

Ein Schelm, wer auch nach diesen Ausführungen immer noch der Meinung ist, der Beruf des Benachteiligten sei nur eine gesellschaftliche Konstruktion von alten weißen Männern.

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