Desastergebiet Deutschland – Eine Satire

„Startbahn des Grauens“ – Der Stolz des Frankfurter Flughafens wird zur Reifenvernichtungsanlage.

Groß war die Freude, als vor einem Jahr die neue Landebahn des Frankfurter Flughafens eingeweiht wurde. Nach Millioneninvestitionen und endlosen Debatten über Lärmschutz und Umweltschutz konnte Deutschland endlich wieder stolz verkünden: „Wir bauen Zukunft!“ Und tatsächlich, die Zukunft kam – allerdings nicht in Form einer revolutionären Infrastruktur, sondern in Gestalt einer Reifenfresserbahn, die selbst abgebrühte Piloten zittern lässt.

Schon nach wenigen Monaten begannen sich Gerüchte zu verdichten. Erst waren es kleine Flugzeuge, deren Reifen sich beim Landen verabschiedeten, dann fielen auch die großen Maschinen reihenweise dem „Asphalt des Schreckens“ zum Opfer. Was war da los? Eine gezielte Sabotage? Geheime Experimente mit Mondgestein? Oder doch nur der klassische Pfusch am Bau, bei dem „Made in Germany“ mittlerweile für Überraschungen steht?

„Kein Grund zur Panik!“

Die Flughafengesellschaft bleibt gelassen. „Es ist völlig normal, dass sich eine neue Landebahn erstmal einläuft“, erklärte ein Sprecher auf einer hastig einberufenen Pressekonferenz. „Die Bahn arbeitet sich quasi in ihre Rolle hinein. Und ja, dabei können auch mal Reifen platzen.“

Dass die „Einarbeitungsphase“ der Bahn Fluggesellschaften inzwischen Millionen kostet, wird als „Investition in die Flexibilität der Piloten“ verkauft. „Flugzeugreifen sind ohnehin überbewertet“, so ein Insider augenzwinkernd. „Und jetzt haben die Piloten endlich mal Gelegenheit, ihre Notlandetechniken zu perfektionieren. Ein echter Gewinn für die Luftfahrt!“

Die Schuldfrage: Ein Drama in mehreren Akten

Wie es zu diesem Desaster kommen konnte, ist derweil Gegenstand einer aufwendigen Untersuchung. Experten rätseln: Liegt es an minderwertigem Material, gepanschten Bauchemikalien oder war schlicht das Budget so knapp, dass am Ende die Straßenbeläge aus der letzten Baumaßnahme recycelt wurden?

Bauleiter Karl-Heinz B., der anonym bleiben möchte, verteidigt sich: „Wir haben die besten Standards eingehalten. Die Bahn wurde extra so entworfen, dass sie die Belastung durch Flugzeuge simuliert – allerdings haben wir bei den Tests hauptsächlich mit Modellflugzeugen gearbeitet. Wer konnte ahnen, dass echte Jets schwerer sind?“

Neue Geschäftsmodelle dank „Landebahn 4.0“.

Trotz des Chaos gibt es auch Gewinner. Eine auf Reifenwechsel spezialisierte Firma hat direkt neben der Landebahn ein „Drive-In-Reparaturcenter“ eröffnet. „Wir sind stolz darauf, den Luftverkehr zu unterstützen“, erklärt Geschäftsführer Rüdiger P., während er die zehnte Bestellung von XXL-Gummihandschuhen des Tages entgegennimmt.

Auch Touristen strömen begeistert herbei, um das Spektakel live zu erleben. „Das ist besser als jede Formel 1“, jubelt ein Besucher, als ein Airbus beim Aufsetzen Funken sprüht. Der Flughafen plant bereits „VIP-Gummiwanderungen“ über die Strecke, bei denen Besucher die neuesten Reifenspuren begutachten können.

Ein Blick in die Zukunft

Bis die Bahn repariert ist, könnten noch Monate vergehen. Doch Optimismus ist angesagt. Schließlich hat Deutschland einen Ruf zu verlieren – oder das, was davon übrig ist. Und wer weiß, vielleicht wird die kaputte Landebahn eines Tages als Kunstwerk in die Annalen eingehen: Ein Denkmal für den deutschen Größenwahn, eingerahmt von Schubkarren voller abgenutzter Flugzeugreifen.

„Das ist doch kein Problem“, sagt ein Flughafenmanager. „Wir nennen sie einfach um – von ‚Landebahn‘ zu ‚Notfallspur‘. Klingt doch viel moderner, oder?“

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