Seine Majestät, der Robert

Robert, der rastlose Retter der Republik, hat offenbar beschlossen, nicht nur die deutsche Wirtschaft in Rekordzeit zu strangulieren, sondern gleich auch noch den historischen Spitzenplatz als offizieller Erbsenzähler im großen Strafanzeigen-Wettbewerb zu erobern. Mit dem majestätisch anmutenden Paragrafen 188 StGB, diesem zynischen Denkmal an die glorreichen Zeiten von Untertanengeist und Maulkörben, schwingt er sich zum Chefankläger aller, die es wagen, mehr als wohlwollendes Schweigen zu seiner Politik zu äußern.

Man könnte meinen, der Mann habe heimlich Zugang zu einem alternativen Universum, in dem Tage mindestens 48 Stunden dauern. Zwischen der grandiosen Aufgabe, die deutsche Wirtschaft mit chirurgischer Präzision ins Koma zu befördern, und der nicht minder epischen Mission, Kritiker mit Hunderten Anzeigen mundtot zu machen, bleibt vermutlich nur noch Zeit für eine kleine Abendlektüre: „Wie werde ich Autokrat in sieben Tagen?“

Ist das alles Teil eines größeren Plans? Oder hat sich Robert in seiner beispiellosen Schaffenskraft schlicht verirrt? Vielleicht wollte er ja wirklich nur einmal beweisen, dass ein Politiker tatsächlich multitaskingfähig ist – wenn es darum geht, gleich doppelt Schaden anzurichten. Eines ist sicher: Für Satiriker, also für die, die noch nicht auf der Liste der Öffentlich-Rechtlichen Mietmäuler stehen, ist er ein Geschenk, das einfach nicht aufhört zu geben.

Weiter so!

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