Spätestens ab dem Jahr 2038, höchstwahrscheinlich jedoch bereits viel früher, wird es in Deutschland noch ungemütlicher als derzeit. Ab diesem Zeitpunkt soll die Stromerzeugung aus Kohle hierzulande beendet sein, so jedenfalls das propagierte Ziel der Kohlekommission. Politiker und andere Weltretter feiern den Beschluss euphorisch, auch wenn viele der Frohlocker dann wahrscheinlich gar nicht mehr am Leben sein dürften. Aber was soll’s, nach uns die Sintflut.
Die Jubelstimmung ist groß. Der Kommissionsvorsitzende Ronald Pofalla – welche Kenntnisse und Fähigkeiten verhalfen dieser Type eigentlich zu diesem Posten? – nannte das Ergebnis einen „historischen Kraftakt“. Olaf Scholz, unter dessen Zeit als Hamburger Bürgermeister diese Stadt zum Betätigungsfeld regierungsnaher Sturmtruppen mutierte und der aufgrund dessen mit dem Posten des Bundesfinanzministers, in diesen Kreisen fällt man eben immer nach oben, belohnt wurde, freut sich derweil, „Wir richten die Energieversorgung der Industrienation Deutschland komplett neu aus“ und gleichzeitig will er Deutschland zu einem „energiepolitischen Vorzeigeland weiterentwickeln“. Auch Merkels Mann fürs Grobe, Peter Altmaier ist angesichts der zukünftigen globalen deutschen Vorbildfunktion schier außer Sinnen: „Wir brauchen Klimaschutz, Wohlstand und Arbeitsplätze gleichermaßen“, übersetzt für den die Kosten des Irrsinns zahlenden Bürger: der Kohleausstieg als eierlegende Wollmilchsau.
Herr, lass Hirn vom Himmel fallen! Würden Oberprimaner – für alle Spätgeborenen, das sind die Schüler der Klasse 13 auf dem Gymnasium – solch einen Schwachsinn absondern, wäre es höchste Zeit für das Lehrpersonal dezent pädagogisch einzugreifen und Wissen zu vermitteln. Bei unserem politischem Personal scheint allerdings Hopfen und Malz schon längst verloren.
Aus diesem Grund träumt dieser Personenkreis gern und oft davon, wie und mit welchen Mitteln Deutschland den Rest der Welt ein- und überholen kann. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, schnelles Internet und die Energiewende – alles Projekte bundesdeutscher Polit-Intelligenz, mit denen die Bundesrepublik zur Führerin der freien Welt gemacht werden soll. Sieht man einmal davon ab, dass unsere Politdarsteller offensichtlich, die jüngste Vergangenheit beweist das, sogar zu dumm sind, mit den sog. sozialen Medien verantwortungsbewusst umzugehen, dann ist das mit der globalen digitalen Führungsposition doch nicht so ernst zu nehmen. Ob die anderen Träume jemals Wirklichkeit werden?
Nur in einer Beziehung ist Deutschland unbestrittener Weltführer: in der Aufnahme von Flüchtlingen. Die sorgt nämlich global für Heiterkeitsausbrüche.
Vielleicht wäre die Kohlekommission gut beraten gewesen, solche, von wirklichen Fachleuten geschriebenen Artikel zur Kenntnis zu nehmen und keine Luftschlösser zu bauen.