Politisch korrektes Schwänzen

Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists kann sich wieder einmal das Lachen nicht verkneifen angesichts der von Greta Thunberg, immerhin die Ikone moderner Erlösungsvorstellungen, unter deutschen Schülern ausgelösten Massenhysterie, die sich in freitäglichen – auch Schüler lieben lange Wochenenden – Demonstrationen für den „Klimaschutz“ äußert.

Nun ist ja das unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht, eben das Schwänzen, keine, wie dieser Link zeigt, Angelegenheit, die auf die leichte Schulter genommen oder mit einem Achselzucken abgetan werden kann, sondern ein massiver Eingriff in die in Deutschland bestehende Schulpflicht. Doch der in diesem Land herrschende Irrsinn, man könne die Welt mithilfe des deutschen Wesens von allen Übeln (Migrationswellen, Atomkraft, CO2-Ausstoß, Feinstaub, Stickoxide, Gentechnik, etc.) befreien, treibt auch bezüglich einer flexiblen Auslegung eben dieser Schulpflicht merkwürdige Blüten.

Freitags marschieren, nee, vorerst noch demonstrieren Schüler*innen für den „Klimaschutz“, ohne befürchten zu müssen, einen Eintrag ins Klassenbuch zu erhalten, geschweige denn einen Anruf des pädagogischen Personals bei den Eltern. Immerhin, und das verdient die besondere Aufmerksamkeit des politischen Beobachters, „man“ demonstriert ja für die richtige Sache und die erhebt die Teilnehmer automatisch über Recht und Gesetz.

Besagter Beobachter macht sich natürlich so seine Gedanken und subsumiert unter besagtem „Klimaschutz“ auch andere, dem Planeten angetane Verbrechen, wie z. B. Raubbau an natürlichen Ressourcen und dessen politische Dimensionen (Beispiel Smartphone-Herstellung), von denen wahrscheinlich kaum einer der demonstrierenden Schüler auch nur den Hauch einer Ahnung hat, Stichwort Bildungskatastrophe. Aus diesem Grund stellen die Demonstrationen für den „Klimaschutz“ eine moderne Form der Bigotterie dar, denn die Buben und Mädels protestieren gegen ihren eigenen Lebensstil.

Ob ihnen das bewusst ist, darf bezweifelt werden, denn im Unterrichtsstoff taucht eher die Besprechung von Comic-Heften auf, als politisch-ökonomische Wechselbeziehungen zwischen Erster und Dritter Welt. Macht ja nichts, Hauptsache das gute Gefühl für eine gute Sache auf die Straße zu gehen, wärmt wohlig den wohlstandsverwöhnten Körper.

Apropos wohlstandsverwöhnt: Tourismus gehört ebenfalls zu den „Klimakillern“. Da nicht wenige der jungen Klimaschützer eher mit New York, Los Angeles oder Singapur vertraut sind als mit Husum, Hameln oder dem Edersee, sind die Demonstrationen für das „Klima“ an Heuchelei nicht zu überbietende Aktionen. Aber das ist dem klimabewegten Nachwuchs wahrscheinlich ebenfalls nicht bewusst. Wie sollte es auch, lernen sie doch in der Schule nicht mehr den Zusammenhang zwischen einer Sache A mit einer Sache B herzustellen.

Ob Eltern und Lehrpersonal auch so tolerant gegenüber dem selbst erklärten Unterrichtsausfall wären, wenn sich die Demonstrationen gegen die Verbrechen an Mädchen und Frauen, verübt von Personen, die in Deutschland „Schutz suchen“ richten würden…?

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