Hurra, endlich im Krieg!

Die Jubelpresse Deutschlands ist entzückt. Endlich beteiligt sich unser Land wieder an einem Krieg. Zwar vorerst nur mit der Lieferung von Waffen in die Ukraine, doch wer weiß, vielleicht geht ja irgendwann noch etwas mehr.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen. Den von Russland unternommenen Einmarsch in die Ukraine verurteile ich zutiefst. Krieg darf nie wieder ein Mittel zu Durchsetzung politischer Interessen sein. Doch wir leben in der Realität und nicht in dem Wolkenkuckucksheim pazifistischer Träumereien, in dem Deutschland lange wähnte, nur noch von Freunden umgeben zu sein. Das Erwachen war schmerzhaft, hatten unsere rotgrünlinken Weltverbesserer doch nur das hehre Ziel, den Planeten zu retten und dabei gleichzeitig Geschlechter und Nationen aufzulösen.

NATO-Osterweiterung

Quelle: Statista

Ein Blick in die gar nicht so lange zurückliegende Vergangenheit verweist auf die Ursachen der russischen Invasion der Ukraine. Wirft man einen Blick auf die Infografik, dann wird klar, warum Russland zu drastischen Maßnahmen greifen musste. Nein, ich bin kein, wie es das polit-mediale Kartell so gern denjenigen vorwirft, die der transatlantischen Weltsicht nicht zustimmen wollen, ein Putinversteher. Doch, auch das ist eine Tatsache, wer in die Enge getrieben wird, schlägt irgendwann um sich.

Genau das ist der Fall bezüglich des russischen Einmarsches in die Ukraine. Man stelle sich vor, wie die USA, die ihre globalen Sicherheitsinteressen ebenfalls immer robust durchgesetzt haben, reagieren würden, wenn Mexiko ein von Sozialisten regiertes Land zu werden drohte. Mittelamerika, der Vorhof der USA, lässt grüßen. Wenn es um die Belange Amerikas ging und geht, legte und legt sich dieses Land mit jedem Diktator ins Bett.

Nochmals, auch ich verurteile den russischen Einmarsch in die Ukraine, doch seitdem Putin den unter Boris Jelzin betriebenen Ausverkauf Russlands beendet hatte, war er auf der weltpolitischen Bühne ein Paria, aber, im Gegensatz zu andern, vom Westen hofierten Despoten, lange ein berechenbarer Politiker, dessen legitimes Ziel die Sicherheit seines Landes gewesen ist. Und die, siehe Grafik, wurde sukzessive vom Westen, besser gesagt, von interessierten Kreisen des Westens untergraben.

Apropos interessierte Kreise. Seit der „Orangenen Revolution“ von 2004, die mit dem Geld eines berüchtigten Philanthropen, dessen NGO und westlichen Geheimdiensten inszeniert wurde, befand sich die Ukraine im Visier des Westens für einen „Regimewechsel“. Eine für viele unbequeme Tatsache, nichtsdestotrotz einer der Gründe für die aktuelle Situation. Deshalb noch einmal die Frage, wie die USA reagiert hätten, wäre in ihrem unmittelbaren Hinterhof etwas Ähnliches, nur unter politisch anderen Vorzeichen geschehen.

Man kann nur hoffen, dass die deutschen Waffenlieferungen und die anderer Länder nicht der Beginn einer Eskalation sind, an deren Ende alle die Verlierer sind.

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