Dass der Einzug der AFD die Parteienlandschaft Deutschlands mit Bravour verändert hat, ist nicht zuletzt durch die immer noch stattfindenden, stets echauffierenden Berichte sowohl im Staatsfernsehen als auch in den hofberichterstattenden Leitmedien genussvoll zu konstatieren. Die Tatsache, dass es der AFD gelungen ist, die lange von den sog. etablierten Parteien nicht wahrhaben wollenden Sorgen, Ängste und Nöte eines großen Teils der Bürger aufzugreifen und politisch zu artikulieren, trägt bereits jetzt Früchte.
So rumort es in der einstigen Volkspartei CDU und ihrer kleinen Schwester, der CSU. Der Ton an der Basis wird schärfer und die lange Zeit demonstrierte kognitive Dissonanz zwischen der gesellschaftlichen Realität und der politischen Wahrnehmung scheint doch heilbar zu sein. Dass es bei dem sich ankündigenden Sinnes- und Politikwechsel natürlich auch um Pfründe, Macht und Knete geht, ist evident.
Doch der eigentliche Sieger der Bundestagswahl 2017 hat anscheinend noch viel mehr bewirkt, als es auch die größten Optimisten für möglich gehalten haben. So nehmen grüne Spitzenpolitiker auf einmal das, links interpretiert, „Unwort“ Heimat in den Mund und überbieten sich, wie im Fall einer Rede von Katrin Göring-Eckardt, zu betonen, wie wichtig Heimat auf einmal sei.
Der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeistes glaubt sich, man gestatte diesem den natürlich etwas hinkenden Vergleich, auf einem Reichsparteitag der absolut Bösen zu befinden, wenn er aus grünem Mund Sätze wie „Wir lieben dieses Land. Es ist unsere Heimat. Diese Heimat spaltet man nicht. Und für diese Heimat, für dieses Land werden wir kämpfen.“ vernimmt. In Sachen Heimatliebe würden sich die Grünen, so die Fraktionschefin, „nicht von den Rechten und nicht von irgendjemand anderem übertreffen lassen.“
Nachdem besagter Beobachter sich angesichts des, so nennt er ihn, wechselwindenden Furzes, wieder etwas erholt hat, kann er sich ob der von einigen Grünen demonstrierten und propagierten „Heimatliebe“ nur noch vor Ekel abwenden. Patrioten dürfen das Wort Heimat mit Stolz und Würde benutzen. Aus dem Mund grüner Politiker dagegen, die weder das eine noch das andere bezüglich Deutschlands, unserer Heimat, empfinden, ist die Benutzung des Begriffs Heimat von solch einer Abscheulichkeit, dass einem nur noch der Spruch des Berliner Malers Max Liebermann einfällt: „Ick kann jarnich so ville Fressen, wie ick Kotzen könnte.“