Jeden Tag ist Bescherung

Ich freue mich bereits beim Schlafengehen auf den nächsten Tag, denn dann wird es wieder was geben. Kannte ich die freudige Erregung bezüglich des einen bestimmten folgenden Tages nur in meiner Kindheit, so darf ich mich jetzt, der GröKaZ Merkel sei gedankt, jeden einzelnen Morgen freuen.

Ich kann es nach dem Erwachen gar nicht schnell genug schaffen, aus dem Bett und an den Fernseher oder an das Radio zu gelangen, die Geräte einzuschalten und mich angesichts der täglich wiederkehrenden guten Nachrichten bezüglich des steten Anwachsens der Bevölkerung immer wieder aufs Neue mit der Königin von Deutschland zu freuen.

Mein damaliger, zugegeben kindlicher Wunsch nach Perpetuierung des Glücksgefühl durch immer neue Geschenke, deren beständiger Strom mich, so hoffte ich, in eine ewig währende Euphorie versetzen würde, ist spät, doch nicht zu spät erfüllt worden. Aus dem „Kinder, morgen wird`s was geben“ ist jetzt, der großen Menschenschleuserin Merkel sei Dank, ein „Leute, jeden Tag gibt es auf alle Fälle was“ geworden.

Während andere, wohl auf immer in der Vergangenheit lebende Zeitgenossen die Heiligen drei Könige, das liebe Jesulein oder eine noch höhere Instanz als Garant ewig währender Freude und Harmonie lobpreisen, oder manche immer noch – igittigitt wie frauenfeindlich und anti-gender – an den Osterhasen, den Nikolaus oder den Weihnachtsmann als Bringer nächtlicher Überraschungen glauben, haben aufgeklärte, also dem Zeitgeist huldigende Menschen längst erkannt, dass wir das ganze Gedöns nicht brauchen, denn wir haben schließlich Mutti.

Und Mutti sorgt dafür, dass jeden Tag eine neue Bescherung stattfindet. Mal größer, mal kleiner, aber immer im Bereich der Tausender. Nein, keine Euro, sondern Menschenmaterial, das unser, vom Aussterben bedrohtes und an Arbeitskräften mangelndes Land mit seiner schier millionenfachen Anwesenheit bereichert.

Danke vielmals, Mutti. Durch dich dürfen wir jeden Tag eine neue Beschenkung erwarten. Das muss dir erst mal ein Führer nachmachen. Nur eines verstehe ich nicht. Warum, Mutti, muss ich die Geschenke bezahlen?

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